Kinderfreie Hotels: Was soll die Aufregung?

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Der Markt regelt auch hier die Nachfrage; Würde es nicht das Bedürfnis nach kinderfreien Hotels geben, wären sie schon alle zu.
Claudia Stelzel-Pröll

Claudia Stelzel-Pröll

In Frankreich gehen derzeit die Wogen hoch: Es wird über die Berechtigung kinderfreier Hotels diskutiert, auch auf politischer Ebene. In Österreich gibt es bereits einige Resorts, die Erwachsenen vorbehalten sind.

Die Aufregung über diesen Zugang war anfangs groß, Hoteliers berichteten sogar von Vandalenakten. Dabei ist es doch so einfach und alles eine Sache von Angebot und Nachfrage.

Gäbe es das Bedürfnis nach kinderfreien Orten nicht, könnten derartige Unterkünfte nicht überleben, niemand würde dort buchen. Wir waren als Familie mit unseren drei Mädchen soeben in einem wunderbaren Hotel in Südtirol auf Urlaub. Kinder sind dort herzlich willkommen.

Ganz oben auf dem Dach gibt es allerdings einen schönen Pool mit Aussicht, eine Sauna und Ruhemöglichkeiten – nur für Erwachsene. Das ist großartig. Da verschwinden immer wieder Elternteile (ja, auch ich), wenn sie durchatmen, einen Gedanken zu Ende denken und kurz Stille genießen wollen.

Auszeiten sind legitim

Genauso waren wir als Paar auch schon in Adults-only-Hotels. Ist das verwerflich? Sicher nicht. Selber Kinder zu haben, heißt ja nicht automatisch, ständig und rund um die Uhr von Kindern umgeben sein zu wollen. Wer sich Auszeiten nehmen kann und möchte, sollte das tun. Das hilft allen im Familiengefüge.

Es kann doch locker beides nebeneinander existieren – die Familien- und Kinderhotels (von denen gibt es in Österreich etliche) und jene, die ein anderes Zielpublikum ansprechen. Dass Kinder fundamentaler Teil der Gesellschaft sind, wird dadurch nicht infrage gestellt.

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