Teenagern beim Scheitern zusehen: Wie geht das?

Teenager-Mädchen sitzt auf dem Rücksitz eines Autos und benutzt ein Smartphone.
Eltern brauchen viel Geduld und starke Nerven, wenn sie ihre Kinder beim Großwerden begleiten: Überbordende Emotionen inklusive.
Claudia Stelzel-Pröll

Claudia Stelzel-Pröll

Die eigenen Kinder beim Pubertieren und Großwerden zu begleiten, ist wohl eine der schwierigsten Aufgaben überhaupt. Freundinnen und Freunde werden immer wichtiger, das Streben nach Autonomie und Selbstbestimmung ist treibend. Hormon-Chaos und Hirnumbau sorgen für Irrationalität und überbordende Emotionen.

Die Rollen, die wir Eltern in diesem Trubel einnehmen, sind vielfältig: Bestenfalls agieren wir beruhigend und verständnisvoll, geben Orientierung und Liebe und nehmen den Großteil des pubertären Wahnsinns mit Humor.

So viel zur Theorie. In der Praxis kann ich nur von uns und befreundeten Familien in einer ähnlich misslichen Lage sprechen: Manchmal muss ich physisch den Raum verlassen, um nicht auszuticken. Manchmal ticke ich aus. Manchmal verfalle ich in völlige Resignation.

Und aktuell ist der Grundsatz: Der Teenager muss lernen, dass Handlungen Konsequenzen haben, mit allem Drum und Dran. So schwierig es auch für uns Eltern ist, dabei zuzusehen.

Dreckiges Geschirr & Gewand am Boden

Wer abends endlos am Handy hängt, kommt morgens nicht auf und zu spät in die Schule, zieht sich damit den Unmut der Lehrpersonen und Kompensationszeiten zu.

Wer die Teller, Becher, Gläser nicht aus dem eigenen Zimmer entfernt, hat eventuell mit Fliegen und sicher mit ekeligem Geruch zu kämpfen. Wer Gewand nur auf den Boden und nie in den Schmutzwäsche-Korb schmeißt, hat bald keine frische Kleidung mehr im Schrank. Das als Eltern auszuhalten, hier nicht einzugreifen und schnell alles zu erledigen, weil es ja ginge, ist eine unglaubliche Geduldsprobe. Aber wirkungsvoll.

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