Ein Leben im Überfluss: Wie steuern wir gegen?
Dankbarkeit lernen: Das geht vor allem im Familienverband.
Der Rucksack ist weg, weil du ihn im Bus vergessen hat? Ärgerlich, aber wir kaufen einen neuen. Das letzte Joghurt aus dem Kühlschrank hat soeben deine Schwester gegessen? Ist ja kein Problem, im Supermarkt gibt es Unmengen davon. Wir holen gleich noch eines.
Verzicht und Verlust sind Dinge, die man niemandem wünscht, schon gar nicht den eigenen Kindern. Aber wie lehrt man Kinder, sinnvoll mit Ressourcen aller Art umzugehen, wenn die meisten Dinge im Überfluss vorhanden sind?
Künstliche Verknappung wäre ein Zugang. Aber einer, der sich kaum rational argumentieren lässt. Wir kaufen den neuen Rucksack nicht, damit du in Zukunft besser auf deine Sachen aufpasst. So vielleicht? Spürt sich verkehrt an. Ganz ehrlich, in dieser Thematik einen guten Mittelweg zu finden, finde ich schwierig.
Ich bin heute dankbar für ...
Was funktioniert, ist Bewusstsein dafür zu schaffen, dass wir in Österreich in einem sehr privilegierten Land leben und viele Vorzüge genießen, die einem Großteil der Menschheit alleine aufgrund des Ortes seiner Geburt verwehrt bleibt. Dabei nicht mit erhobenem Zeigefinger zu agieren, ist nicht so einfach.
Was wirkt und Möglichkeiten zum Gespräch bietet: gemeinsam (entscheidender Punkt!) Dokus und Berichte über Menschen in anderen Ländern und Situationen anzusehen oder zu lesen. Wenn wir als Eltern dabei präsent sind, bemerken wir, was unsere Kinder besonders beschäftigt und berührt. Dort können wir ansetzen. Was auch klappt, sind Dankbarkeitsübungen. Die lassen sich einfach beim gemeinsamen Abendessen oder beim Bettgehen einbauen. Ich bin heute dankbar für ... du zuerst!
Kommentare