Alles über Wiener Kaffeehäuser
Heute dreht sich im Café alles um ein neues Buch, das ein Stammgast mitgebracht hat. "Kaffeehäuser in Wien" von Christopher Wurmdobler (Falter Verlag, 253 Seiten, € 29,90) ist die großteils neu geschriebene und komplett neu fotografierte Neuausgabe des Kaffeehausführers, den der Autor erstmals 2005 veröffentlicht hat.
Im Café ist man sich einig: Das ist ein Standardwerk. 50 klassische Kaffeehäuser (von wegen Kaffeehaussterben!) werden liebevoll-kundig porträtiert, dazu kommen ausgewählte "Neo-Kaffeehäuser" (von Stein bis Espresso) und Konditoreien (Aïda, Sluka, Oberlaa). Eine wichtige Ergänzung ist ein Kaffeehaus-Glossar, in dem Wurmdobler essenzielle Themen wie den Grant der Ober oder die Positionierung des Kaffeelöffels auf dem Wasserglas erörtert.
Als typischer Kaffeehausbesucher wird der Architekt Gregor Eichinger interviewt, der die Frage nach seinem Stammkaffee nicht beantworten kann. "Es sind ja alle magisch." Dann nennt der das Weidinger, das Goldegg, das Engländer, das Landtmann und das Heumarkt.
Ein Café fehlt
Eichinger hat zuletzt das 50er-Jahre-Interieur im Café Prückel behutsam renoviert. Das Prückel geht seit der Neuübernahme so gut, dass manche Stammgäste schon murren. "Was gedenken Sie zu tun, damit der Andrang wieder weniger wird?", habe eine ältere Dame ihn kürzlich gefragt, erzählt der neue Betreiber.
Ein einziges Manko hat der neue Kaffeehausführer: Das Café Kralicek fehlt. Wobei die Stammgäste auch das begrüßen. Wo das beste Kaffeehaus der Stadt liegt, muss ja nicht jeder wissen.
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