Stimmt schon! Fragen zum Trinkgeld

Die Regierung hat sich über neue Trinkgeldpauschalen geeinigt. Auch im Café wird das Thema diskutiert.
Wolfgang Kralicek

Wolfgang Kralicek

Aus gegebenem Anlass wurde im Café zuletzt wieder einmal lebhaft über Trinkgeld diskutiert. Wobei es, anders als innerhalb der Regierung, weniger um Pauschalen und Freibeträge als um grundsätzliche Fragen ging. Und zwar:

Ist Trinkgeld prinzipiell zu begrüßen? Eindeutig ja. Trinkgeld macht interessanterweise nicht nur die froh, die es kriegen, sondern auch die, die es geben. "Ich geb wirklich gerne Trinkgeld", sagt ein Stammgast. "Es ist einfach schöne Geste."

Wie viel Trinkgeld ist angemessen? Zwischen 10 und 20 Prozent ist der übliche Rahmen. Mehr ist protzig, weniger geizig. "Es kommt aber immer darauf an", sagt Kellner Franz. "Wenn ich zum Beispiel sehe, dass ein Gast sein letztes Kleingeld zusammensucht, freut mich das genauso. Generell muss man den inneren Taschenrechner abschalten. Und ob mir ein Gast sympathisch ist oder nicht, hat wenig mit der Höhe des Trinkgelds zu tun. Viel wichtiger ist, dass er nett und höflich ist."

Kein Trinkgeld ist auch keine Lösung

Ist Trinkgeld Ritual oder Belohnung? Hier scheiden sich die Geister. Die einen sagen, man soll nur Trinkgeld geben, wenn man mit dem Service wirklich zufrieden war, das finden sogar manche Kellner (die natürlich alle überzeugt davon sind, gutes Trinkgeld verdient zu haben). Die anderen sagen, Trinkgeld sei dermaßen ritualisiert, dass es einen massiven Affront darstelle, keines zu geben. "Da müsste schon etwas wirklich Schlimmes passieren."

Man einigt sich auf Folgendes: Zehn Prozent kriegt jeder. Gute Kellnerinnen und Kellner kriegen mehr.

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