Café mit Museum

Museen gibt es überall. Und wo ein Museum ist, dort ist auch ein Museumscafé.
Wolfgang Kralicek

Wolfgang Kralicek

Die Stammgäste des Cafés verreisen nur ungern, weil ihnen in vielen Ländern das Kaffeehaus fehlt. Trotzdem waren die meisten weg und trudeln jetzt nach und nach wieder ein. Sie wirken erholt, haben eine gute Farbe, und auch für das Kaffeehausproblem haben sie eine Lösung gefunden.

Egal, wohin es einen im Urlaub verschlägt: Museen oder Kunsthallen gibt es fast überall. Und wo ein Museum ist, dort ist auch ein Museumscafé. Mit einem Kaffeehaus im engeren Sinn des Wortes hat so ein Café zwar nichts zu tun, aber soll man im Urlaub etwa gar nicht ins Kaffeehaus gehen?? Für manche Stammgäste ist das undenkbar. Zeitungen gibt es keine (die könnte man oft eh nicht lesen), dafür liegen manchmal Ansichtsexemplare von Kunstkatalogen herum – Coffee Table Books halt.

Kunst-Connaisseur für einen Sommer

Museumscafés – nicht zu verwechseln übrigens mit dem Café Museum am Karlsplatz – haben einen Nachteil: Wer sie aufsuchen will, muss ins Museum gehen. So wird manch Wiener, der das Kunsthistorische, die Albertina oder die Secession seit Jahrzehnten nur von außen kennt, im Urlaub zum Kunst-Connaisseur.

Aber komisch: Wenn die Stammgäste dann gefragt werden, was sie im Museum am meisten beeindruckt hat, erzählen sie begeistert vom perfekten Cappuccino, den sie im Innenhof der Münchner Glyptothek getrunken haben, oder von der Grandezza, mit der der Barista in der Pinault Collection in Venedig die Eiswürfel im Bierglas geschwenkt hat, um es zu kühlen.

Trotzdem sind alle froh, dass sie wieder in ihrem Stammcafé sind. Willkommen daheim!

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