Liebesg’schichten und Kaffeehaussachen
Der Frühling ist vorbei, die Gefühle sind geblieben. Was wurde aus den Liebesg’schichten im Kaffeehaus?
Da ist der Kavalier, der einer Dame immer deren Stammplatz freigehalten hat und sich schon Hoffnungen gemacht hatte – ehe er feststellen musste, dass das Interesse doch einseitig war: Sie hatte den Stammplatz gewechselt. Unser Kavalier sitzt jetzt meist auf ihrem alten Platz und wirkt gar nicht unglücklich, ein bisschen melancholisch vielleicht. Er denkt gern zurück an die "gemeinsame" Zeit, an seinen kurzen Sommer der Liebe.
Der Zeitungsfreak und die Frau, die einander beim Streit um die Neue Zürcher Zeitung kennengelernt haben, sind verreist. Zusammen, in den Süden. Wobei ihm wichtig war, dass es am Urlaubsort Cafés und Zeitungen gibt. Rom war im Gespräch, aber das ist wegen des Heiligen Jahrs gerade so voll. Es wurde Barcelona. Eine gute Stadt für Verliebte, aber welche Stadt ist das nicht?
Überraschung im Park
Und Alex, der Piccolo? Der junge Mann hat sich einen Fauxpas geleistet. Als Antwort auf eine Botschaft, die ihm eine verknallte Schülerin zugesteckt hatte, lud er sie zu einem Treffen im nahe gelegenen Park ein. Peinlicherweise landete der Zettel an einem anderen Tisch, und die Frau, die dort saß, war verwirrt. Aber weil Marion – so heißt sie – neugierig ist, kam sie trotzdem zum Treffpunkt. Es war dann überraschend nett, obwohl sie 15 Jahre älter als Alex ist. Sie hat einen Witz mit Emmanuel Macron gemacht, aber den kennt der junge Mann gar nicht. Marion weiß noch nicht so recht, was sie davon halten soll. Aber sie will den Burschen wiedersehen. Der Sommer macht so herrlich unvernünftig.
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