Das Geheimnis der Drinnensitzer

Es gibt Stammgäste, die aus Prinzip drinnen sitzen. Warum?
Wolfgang Kralicek

Wolfgang Kralicek

Machen wir uns nichts vor: Die Hundstage sind nicht die Hauptsaison fürs Kaffeehaus. Wenn es heiß ist, gehen die Menschen lieber in andere Lokale. Schattige Biergärten oder lauschige Buschenschanken sind jetzt klar im Vorteil. Was natürlich nicht heißen soll, dass das Café Kralicek im Sommer nicht geöffnet hätte.

Der Chef legt großen Wert darauf, 365 Tage im Jahr geöffnet zu haben. Die Vorstellung, ein Gast könnte eines Tages vor verschlossener Kaffeehaustür stehen, ist ihm ein Graus. Trotzdem lässt sich nicht wegleugnen, dass im Café in diesen Tagen weniger los ist. Und die, die auch bei über 30 Grad den Weg ins Kaffeehaus finden, hocken meistens im Schanigarten.

Es gibt aber auch Stammgäste, die aus Prinzip drinnen sitzen. An manchen Tagen ist das so exotisch, dass der Chef bei einigen notorischen "Drinnensitzern" nachgefragt hat: Warum?

Die Umfrage

Stammgast Karl: "Ich schätze es sehr, dass mein Stammplatz jetzt immer frei ist."

Stammgast Elfriede: "Hier drinnen muss ich nicht befürchten, von einem Vogel angemacht zu werden."

Stammgast Herbert: "Es heißt ja Kaffeehaus und nicht Kaffeegarten."

Stammgast Fritz: "Heiß ist es draußen auch, und drinnen sehe ich die Sonne wenigstens nicht."

Zwei Mitglieder der Donnerstags-Tarockrunde: "Kartenspielen im Freien? Geht gar nicht."

Ein unbekannter Gast: "Warum ich drinnen sitze? Na, weil es draußen schüttet wie aus Kübeln, haben Sie das nicht bemerkt?"

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