Der G’spritzte hat immer Saison
Sommerzeit ist Spritzerzeit. Nie werden im Café mehr Spritzer bestellt als dieser Tage. Wobei: Spritzer ist nicht gleich Spritzer. Die Kellner wissen: Welche Mischung ein Gast bevorzugt, lässt auf seinen Charakter schließen.
Nur für den Weißen Spritzer gilt das nicht, der ist so etwas wie die Blutgruppe 0 unter den Mischgetränken – ein Universalspender für sommerliche Erfrischung. Der herb-fruchtige Veltliner und das prickelnde Soda ergeben zusammen eine ziemlich unschlagbare Mischung, die sich seit Jahrzehnten ungebrochener Attraktivität erfreut. "Der G’spritze hat immer Saison" gehört zu den dienstältesten Werbeslogans. Getrunken wird er von allen Gästen, die durstig sind und beim Bestellen nicht nachdenken wollen. Also mehr oder weniger alle.
Der Rote Spritzer ist der vom Aussterben bedrohte Bruder des Weißen Spritzers. Am ehesten wird er von Anfängern bestellt; mit "Rot" könnte also auch Ribiselwein gemeint sein.
Spritzer und G’spritzte
Der Aperol Spritz ist der Sommerdrink, der einfach nicht mehr weggegangen ist. Zielgruppe sind hauptsächlich Frauen, vor allem die Generation Ally McBeal. Die lustige Farbe erinnert an einen Cocktail, und doch ist es "nur" ein Spritzer. Sonderformen: Hugo (für die Frau vom Boss), Campari Soda (die Großmutter der italienischen Spritz-Getränke).
Am allerwichtigsten ist derzeit aber der Sommerspritzer: ein weißer Spritzer mit mehr Soda als Wein. Ideal für Alkoholiker, die bei der Hitze lieber was Antialkoholisches trinken wollen. Sommerg’spritzte hingegen sind Gäste, denen die Hitze nicht guttut.
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