Brett überm Kopf

Differenzialgleichungen, Double Cork - und olympische Unerschockenheit.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Nach den Olympischen Sommerspielen wussten plötzlich alle, was partielle Differenzialgleichungen sind. Na gut, zumindest wusste man, dass sie existieren. Jetzt, bei den Winterspielen, steht  der „Cab Double Cork 1260 Melon“ auf dem Lehrplan. Das ist ein Snowboard-Sprung, bei dem man zweimal das Brett über dem Kopf hat. „Melon“ bedeutet, dass man mit der vorderen Hand zwischen den Füßen durchgreift und dabei mit dem Zeigefinger in der Nase bohrt. Man braucht Differenzialgleichungen, um den Sprung zu berechnen.

Die Mathematik-Dozentin und Radsport-Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer und die Big-Air-Goldmedaillengewinnerin Anna Gasser haben nicht nur den Vornamen gemeinsam, sondern auch: Sie sind unerschrocken. Kiesenhofer fährt nicht gerne im Feld, also fuhr sie einfach alleine vornweg. Gasser zeigte einen Trick, den sie im Training nicht geschafft hatte.

Wir lernen: Besser ein Brett über als vor dem Kopf.

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