Blutwurst

Wie wird man Aktivist? Lernt man da Püree kochen? Und wann wirft der erste Blutwurst auf einen Nitsch?
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Wir erleben in unserer kuriosen Zeit gerade ein interessantes Phänomen: Klimaaktivisten gehen ins Museum und bewerfen dort Meisterwerke mit Suppe oder Püree. (Apropos: Wie wird man eigentlich Aktivist von Beruf? Gibt es da einen Lehrgang? Lernt man da auch, das Püree richtig zuzubereiten?)

Dass  die Handelnden dabei wenig Sympathie für ihr Anliegen lukrieren, macht ihnen nichts aus – sie setzen bewusst auf Tabubrüche, dabei geht es nicht um Sympathie, sondern um Aufmerksamkeit. Vielleicht auch ein bisschen um Eitelkeit: Wer Kunst im Museum angreift, macht sich selbst zum Künstler, zum Museumsstück.

Vermutlich wird der Trend anhalten. Aber wie geht es weiter?  Vielleicht kommt irgendwann noch wer auf die Idee, einen Nitsch mit Blutwurst zu bewerfen. Oder einen Rainer zu übermalen. Oder einen Baselitz richtig herum aufzuhängen.  Oder, im äußersten Fall, einen geschredderten Banksy wieder zu kleben.

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