Beziehungen: Zusammen sein

Bei manchen Menschen hat man den Eindruck, sie wollen nur eine Beziehung, weil sie nicht mit sich allein sein wollen.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Eine liebe Bekannte treibt gerne den Freundeskreis mit Fertigteil-Achtsamkeits-Sprüchen in den Wahnsinn: „Komm erst einmal an“ – „Spür in dich hinein, was das mit dir macht“ – „Du musst in den Schuhen des anderen gehen, um ihn zu verstehen“ – „Sei selbst die Veränderung, die du dir von der Welt wünschst.“

Und, besonders nervtötend: „Man muss erst mit sich selbst zusammen sein, ehe man mit einem anderen zusammen sein kann.“ Man ist geneigt, zu antworten: Oida!

Wobei: Vielleicht hat sie gar nicht so unrecht.

Die gesamte, riesige Verpartnerungs-Industrie im Internet beruht darauf, dass Menschen offenbar glauben, alleine zu sein ist ein untragbarer Zustand. Warum eigentlich? Weil man man es mit sich selbst nicht aushält?

Bei manchen Menschen hat man tatsächlich den Eindruck, sie wollen nur deshalb eine Beziehung, weil sie nicht mit sich allein sein wollen. Und wundern sich dann, dass es sonst niemand will.

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