Bewährungsproben

Grüne Hardcore-Fans sind gut beraten, nicht wie einst Austria-Anhänger Fackeln auf italienische Busse zu werfen.
Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Wer hätte gedacht, dass sich ein österreichischer Tabellen-Achter für die K.-o.-Phase der Europa League qualifizieren würde; dass Rapid im ersten Bewerbspiel 2019 mit Inter Mailand einen der namhaftesten Klubs Europas empfangen darf?

Auch wenn’s heißt, die nationale Liga habe Priorität, rückt allein die Inter-Medienabteilung mit 15 (vom Klub bezahlten) Reportern an; überträgt Inter-TV live aus Hütteldorf; nützt Inter das dem Gastverein zustehende Kartenkontingent (1780 Tickets plus 220 der Top-Kategorie) voll aus.

Grüne Hardcore-Fans sind gut beraten, sich aufs Anfeuern der eigenen Elf zu beschränken. Und nicht den Fehler zu begehen, wie einst Austria-Anhänger, Fackeln auf italienische Busse zu werfen. Tifosi rächten sich beim Retourspiel fürchterlich. Ein Austria-Fan wäre im San Siro nach einem Messerstich fast verblutet, weshalb sich Prohaska und Co. über den Sensationsaufstieg gar nicht so richtig freuen konnten.

Das ist mehr als 35 Jahre her, als sich die Ultras-Bewegung im Anfangsstadium befand. Mittlerweile aber gehören Fan-Krawalle quer durch Europa zum Alltag. Speziell in Italien und bei Inter bekommt man Gewaltbereite und Rassisten kaum in den Griff, weshalb Inter kürzlich zwei Mal vor leeren Tribünen antreten musste.

Unverblümt ausgedrückt: Am Valentinstag haben sich anlässlich Inters Kommen nicht nur die Rapidler, sondern auch Umfeld und Sicherheitskräfte zu bewähren.

Kommentare