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"Ohrwaschl": Über 30 Sekunden alte Minuten, Winnetou und Old Shatterhand bei der WM und über Bespielungen, Beballungen, Bepfeifungen.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Die Zeit ist ein schwer zu fassendes Ding. „Es sind fünf Minuten, die dazukommen, zusätzlich zu den 90, die auch schon 30 Sekunden alt sind. “ Das sagte der ORF-Kommentator Michael Roscher beim WM-Spiel Dänemark gegen Peru.   Wenn also 90 Minuten 30 Sekunden alt sind, kommen fünf  ganz junge Minuten dazu. (Klingt ein bisschen nach einer Zentralmatura-Aufgabe, die man noch in 30 Jahren bealbtraumt.)

Es gibt jetzt eine neue Mode-Phrase im Fußball: Der Gegner wird „bespielt“. Vermutlich  wird schon bald der Platz belaufen,  der Ball betreten, das Tor beballt,  das Schienbein befoult, der Foulspieler bekartet (gelb oder rot),  das Foul beelfmetert,  das Einsnull benetzt und das Spielende bepfiffen.

Jüngst bescherzte der ORF-Reporter Didi Wolff den marokkanischen Trainer Hervé Renard: „Er sieht aus wie eine Mischung aus Winnetou und Old Shatterhand.“  Treffend, aber man könnte auch sagen: Wie eine Mischung aus Modern und Talking. Zum Glück betaktikt er das Spiel nur – und besingt es nicht.
 

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