Beistrich

Krawatte ja oder nein?
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Zu  Beginn gleich ein Geständnis: Ihr Autor besitzt gar keine Krawatte, er könnte sich im Anlassfall also keine umbinden. (Zum  Glück ist die Gefahr, dass er in absehbarer Zeit als Vizekanzler angelobt wird, relativ gering.)

Dass Werner Kogler beim Bundespräsidenten keine Krawatte trug (wie vor Jahren, bei seiner Angelobung als Staatssekretär, auch ein gewisser Sebastian Kurz), führte zu heftigen Diskussionen. Die einen meinen, Krawatten sehen in Wahrheit komisch aus, wärmen nicht, hängen beim Essen oft unvorteilhaft in die gute Suppe und zeigen wie ein Pfeil Richtung privateste Körperteile des Mannes. Die anderen sagen, Krawatten seien ein Ausdruck von Respekt. (Respekt drückt man eher durch Handlungen und Worte aus, entgegnen da wieder die einen.)

In einem KURIER-Bericht wurde kürzlich auf die Wichtigkeit der korrekten Beistrichsetzung hingewiesen, zwecks Trennung von Gedanken. Vielleicht ist das ja die Krawatte: Ein Textil gewordener Beistrich.

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