Avocado auf der Flucht

Vom unaufhaltsamen Auf- und Abstieg einer Modefrucht.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Die Avocado ist der neue Bärlauch. Oder besser: war.

Avocados sind überall drin und überall drauf (was möglicherweise damit zu tun hat, dass die Avocado nach genau gar nichts schmeckt): Es gibt inzwischen schon Avocado-Brote, Avocado-Pizze, Avocado-Eis und vermutlich demnächst auch Avocado-Punsch und Avocado-Latte-Macchiato.

Die Avocado hat in den vergangenen Jahren Quinoa, Bulgur, Pho und Chia-Samen aus den Bobo-Bezirken Wiens verdrängt.

Und jetzt das: Nach neuen Erkenntnissen ist die Avocado weder so gesund, noch so ökologisch sinnvoll wie gedacht (wir sagen nur: Pestizide, Wasserverbrauch, Monokulturen, Transportwege). Und immer mehr Gastronomen verbannen sie von der Speisekarte, weil sie sie inzwischen fad finden.

Bleibt nur die Frage: Was wird das nächste Mode-Nahrungsmittel? Alte Semmeln? Kirschkerne? Moos? Apfelputzen? Philodendren? Bleiben Sie dran.

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