Anstoß: Eine überfällige Entscheidung

Der ÖFB ist interessiert am Europa-League-Finale 2021. Nicht ernsthaft, denn die Chancen bewegen sich am Nullpunkt.
Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Mutig ist die Idee, Wien als Austragungsort für ein Endspiel in der Europa League vorzuschlagen. Von einem finalen Akt in der Champions League hat sich das im Stillstand verharrende Sportland ohnehin Lichtjahre weit entfernt.

Ein Jahrzehnt ist seit der EM 2008 vergangen, versäumt wurde schon zuvor, das Stadion im Prater auf den damals letzten Stand zu bringen. Die Feststellung, man habe die Gunst der Stunde verschlafen, lässt zwar noch immer das Wasser in die Augen steigen, bringt aber längst nichts mehr.

2018 ist der ÖFB interessiert am Europa-League-Finale 2021. Nicht ernsthaft eigentlich, denn die Chancen bewegen sich am Nullpunkt, um mit der momentanen Infrastruktur tatsächlicher Konkurrent der Mitbewerber Tiflis und Sevilla zu sein. Zugang zum vollständigen Auflagenkatalog der UEFA wolle man erhalten. Um dann in konstruktive Gespräche mit der Stadt Wien und der Bundesregierung zu treten.

Ein Blick auf die Liste der aktuellen politischen Prioritäten lässt allerdings befürchten, eine konkrete Initiative für den Sport werde weiter auf der Ersatzbank versauern. Im Frühjahr 2019 wird der Finalort bestimmt. Für Österreich wohl nur ein unbedeutender Termin.

Diese Nation sollte endlich beginnen, die Träumereien vom Nationalstadion in Grundfesten zu gießen. Oder sich einfach dazu bekennen, ein weißer Fleck auf der europäischen Fußball-Karte bleiben zu wollen.

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