2400 Jahre

Im Wiener Burgtheater ist ein Stück zu sehen, das zu fassen versucht, was Krieg bedeutet.

(Das Stück ist von Euripides, es ist mehr als 2.400 Jahre alt, und dennoch ist es so aktuell, als wäre es heute geschrieben worden.)

Das Stück versucht, mit Worten zu greifen, was Krieg bedeutet: Schmerz, Verzweiflung, Hass,  Tod.

Und es beweist, dass die Menschen immer verstanden haben, wie unsinnig, böse und dumm Krieg ist.

Wir sehen im Fernsehen zerstörte Städte, die Toten sehen wir nicht, weil das Fernsehen gnädig ist, und wir denken uns: Das ist keine Naturkatastrophe – Menschen haben das gemacht. Wir haben das gemacht.

Was bleibt, ist eine ganz zarte Hoffnung: Dass wir irgendwann lernen, freundlich zu uns und zu einander zu sein. Wir wohnen auf einem wunderbaren Planeten und machen uns das Leben zur Hölle. In den vergangenen 2.400 Jahren wurden wir nicht wesentlich klüger.