Kinder sammelten mit Selbstgemachtem Spenden für 13 Ziegen

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Geschwister backten Kuchen, kochten Marmelade ein und hatten Spendenstand vor Kirche in Münchendorf (NÖ). Kinder-KURIER-Interview.

„Wow!! Darf ich euch 2 junge Superheldinnen und 1 Superhelden vorstellen: Sie heißen Anna, Stefan und Maria, und sind 12, 11 und 9 Jahre alt. Beim Glockenläuten gegen den Hunger haben die 3 Kinder ganz allein entschieden, dass sie auch etwas tun wollen, um zu helfen. Mit Unterstützung von ihrer Mama und Oma haben sie dann an einem Freitag und Samstag bis spätabends Nüsse sortiert, Birnenkompott gemacht und Ribiselmarmelade eingekocht. Sogar eigene Plakate haben sie gebastelt. Und am Sonntag haben sie vor der Pfarre in Münchendorf all das gegen Spenden verkauft.
Sage und schreibe 551 Euro haben sie gesammelt und konnten somit 13 (!) Ziegen für Familien in Ostafrika kaufen. Heute Vormittag sind sie extra nach Wien gefahren, um uns die Spenden persönlich zu übergeben. Ihr seid großartig!!! Vielen lieben Dank!!!“

Dieses Posting von Klaus Schwertner, einem der beiden Generalsekretäre der Caritas Östereich, auf seiner Facebook-Seite veranlasste den Kinder-KURIER um den Kontakt zu den drei genannten Kindern zu fragen. Einen Tag später fuhren die drei noch einmal von Münchendorf (NÖ) nach Wien in die KURIER-Redaktion für dieses Interview:

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Wie und warum seid ihr auf diese Idee gekommen?
Anna: Beim Glockenläuten gegen den Hunger in Afrika (Freitag, 27. Juli, 15 Uhr) haben wir mit der Mama auf der Caritas-Homepage geschaut, wofür wir spenden könnten und haben 41 € für eine Ziege für eine Familie gespendet. Wir wollten aber noch mehr machen und so haben wir die Idee gehabt, am Sonntag drauf einen Stand vor der Kirche zu machen und Selbstgemachtes zu verkaufen.

Stefan: Wir haben einen großen Garten mit Nuss- und Obstbäumen und so haben wir Nüsse geknackt, Marmelade eingekocht und Kuchen gebacken und Samen (Dille, Ringelblume, Spinat, Löwengoscherl und Bartnelken) in gefüllt. Das konnten wir ja auch als Bio verkaufen, weil die Sachen alle aus unserem Garten waren.

Anna: Ich backe sehr gerne und die Oma – die wohnt bei uns im Haus – kann urgut Marmelade einkochen. Wir haben uns alle gegenseitig geholfen.
Am Ende der Messe wird immer gesagt, was so alles los ist in der nächsten Woche und da durften wir unsere Verkaufsaktion ankündigen.

War das und das Verkaufen selbst, das Anquatschen von Leuten um Spenden einfach, hat das Überwindung gekostet?
Maria: Nein, gar nicht, ich trete auch in der Schule öfter auf bei Schulaufführungen.
Anna: Außerdem kennen wir ja die meisten Leute.

Die drei erzählen dann, dass die Kirchgänger_innen alle sofort zu ihren Verkaufstischen gestürmt kamen und oft auch zum Beispiel einen Zehner hergegeben und gesagt haben: „Stimmt schon!“ Die meisten hatten zwar schon zuvor für die Kirchenrenovierung und alles Mögliche gespendet, „aber bei uns haben sie ja auch was bekommen.“

Alle drei sagen fast im Chor: „Wir waren aber schon überrascht, dass alles so schnell weg war und so viel Geld (551 € und damit mehr als 13 Ziegen) zusammen gekommen ist“.

Warum habt ihr euch für die Ziegen entschieden?
Anna: „Weil damit immer gleich einer ganzen Familie geholfen ist.“

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Zwei Kinder mit Zicklein in Matadi im Kongo

Engagiert ihr euch sonst in eurem Ort, in der Schule?
Alle drei fast im Chor: „noch nicht, das war unsere erste Aktion. Aber wir wollen so was schon öfter machen, weil es einfach toll ist, Menschen helfen zu können, damit es ihnen besser geht.“

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, nach Wien zu fahren, um das Geld direkt bei der Caritas abzugeben?
Anna: „Die Oma hat gefragt: „Kommt das gespendete Geld auch wirklich direkt dort an?“ Und dann hat die Mama deswegen bei der Caritas angerufen und die haben gesagt, wir können vorbeikommen. Das haben wir gemacht und die haben uns dann dort noch mehr von der Aktion erzählt und wie das Geld zu den Leuten in den Dörfern kommt.“

Was macht ihr sonst am liebsten in eurer Freizeit?
Alle drei: „Es kommen oft Freunde zu uns, wir haben im Garten einen Pool.“
Maria: „Ich lese jetzt sehr gerne, am liebsten Detektivgeschichten und ich turne. Jetzt in den Ferien nur zu Hause, da habe ich eine Matratze am Boden auf der ich Handstände machen kann.“

Anna: „Ich lese auch sehr viel, am meisten mag ich Fabelgeschichten. Seit kurzem lese ich aber auch Romane. Und ich zeichne sehr gerne!“

Stefan: „Am liebsten spiele ich Nerf mit den Schaumstoffpatronen.“
Anna: „Ja da rennt er durch den Garten und schießt auf die Hausmauer!“
Stefan: „Ich will auch einmal Jäger werden wie der Opa.“

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Fotos von der Aktion, der Übergabe, in der Redaktion und von Ziegen bei afrikanischen Familien

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Bei der Übergabe in der Caritas-Zentrale

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Anna, Stefan und Maria Nagl an ihrem Stand vor der Kirche in Münchendorf

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Zwei Kinder mit Zicklein in Matadi im Kongo

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Eine Ziege in Makebuko (Burundi)

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Hier ebenfalls in Makebuko ...

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... in Burundi

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Stefan, Anna und Maria in der KURIER-Redaktion

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