Die Woche: Reformen, Risiken, Rituale

Besten Tag ins Burgenland!

Liebe Burgenländerinnen und Burgenländer, 
und alle anderen Menschen, die im ziemlich sicher schönsten Bundesland Österreichs eine Bleibe haben ...

Die Themenlage der Woche war ein breiter Querschnitt: Druck im Obstbau, rechtliche Auseinandersetzung im Wohnbau, Brandschutz-Defizite in Deutschkreutz, positive Beispiele in der Lehre, eine Strukturreform im Tourismus samt höherer Ortaxe, Programmfortschritte bei der Oper im Steinbruch und eine faktenbasierte Debatte zum Schilf-Management am Neusiedler See.

Obstbau unter Druck

Am Tag des Apfels verweisen Verbände und Politik auf anhaltende Belastungen: Flächenrückgang (–14 % Gesamtobstfläche, –19 % Betriebe seit 2017), Lohnkostenanstieg seit 2016 um mehr als ein Drittel, reduzierte Pflanzenschutz-Optionen (–123 Wirkstoffe in zehn Jahren). Berlakovich fordert faire Preise und geringere Lohnnebenkosten; Haider-Wallner wirbt um Regionalität. Im Burgenland bewirtschaften rund 172 Betriebe Obst, 111 davon intensiv Äpfel – Schwerpunkte u. a. Kukmirn, Wiesen–Forchtenstein–Pöttsching, Bezirk Neusiedl.

Wohnbau: Beschwerde und parlamentarische Kontrolle

Die Neue Eisenstädter bekämpft die Bestellung des Regierungskommissärs beim LVwG; das Land stützt sich auf Ergebnisse der Sonderprüfung. Parallel wird ein U-Ausschuss eingerichtet (Einsetzung 12. Jänner, konstituierend 14./15. Jänner, sechsmonatige Beweisaufnahme). 

Schule Deutschkreutz: Nachrüstbedarf

Ein Gutachten (12/2024) führt Brandschutz-Mängel in der Volks- und Mittelschule Deutschkreutz an: fehlende Brandschutztüren, unvollständige Fluchtwegsbeleuchtung, fehlende Prüfprotokolle. Geschätzte Restkosten: ~150.000 €. Der Bürgermeister kündigt an, dass sich der Gemeindevorstand des Problems annehmen wird; das Land verweist auf die Verantwortung des Schulerhalters.

Lehre: Frauen in Technikberufen

Zwei Kfz-Technikerinnen in Stegersbach demonstrieren gelungene Integration in betrieblichen Abläufe (Service, Bremsen, Winterreifen-Wechsel). Der Betrieb empfiehlt Probemonate, um Erwartungen abzugleichen.

Tourismusgesetz beschlossen

Mit SPÖ und Grünen wurde das neue Tourismusgesetz verabschiedet: Integration der drei Verbände in die Burgenland Tourismus GmbH, Ortaxe-Anhebung mit 1. Jänner 2026 auf 4,50 €. Befürworter erwarten Verwaltungsvereinfachung, Digitalisierung und gestärkte Finanzierung; ÖVP und FPÖ kritisieren Zentralisierung und Mehrbelastung. 

Oper im Steinbruch St. Margarethen

Ab 15. Juli 2026 kehrt „Tosca“ zurück. Team Strassberger/Palella, Dirigent Valerio Galli; u. a. Joyce El-Khoury in der Titelpartie. Zum 30-Jahr-Jubiläum setzt man auf Kontinuität und Werktreue im Großformat.

Neusiedler See: Schilf-Management

Forschungsbefunde sprechen – abhängig von Jahreszeit und Bestand – für positive Effekte eines kontrollierten Abbrennens (Frühjahrsregeneration, potenziell CO₂-neutral über wenige Jahre). Rechtlich gilt das Luftreinhaltegesetz aktuell als Grenze; Verhandlungen über Anpassungen laufen. 

Ein angenehmes Wochenende und einen guten Start 
in die nächste Woche wünscht Ihnen

Michael Pekovics
Teamleiter KURIER Burgenland


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