Die Woche: Wasser, Widerstand, Wortgefechte

Besten Tag ins Burgenland!

Liebe Burgenländerinnen und Burgenländer, 
und alle anderen Menschen, die im schönsten Bundesland Österreichs eine Bleibe haben oder Zuflucht suchen ...

Während der Sommer im Juli durchwachsen war, zeigt sich der Neusiedler See dementsprechend stabil – und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Die Wasserlage entspannt sich, der Tourismus atmet auf. Weniger erfreulich fällt der Rückblick auf die Freibadsaison aus: Vor allem das Wetter drückte vielerorts auf die Besucherzahlen. Aber das sollte sich ab diesem Wochenende ja noch ändern :)

Politisch dominierten zwei Themen die Woche: Zum einen der geplante Verkauf des Burgenländischen Müllverbands (BMV) – dabei melden sich nun auch die Listenbürgermeister zu Wort. Zum anderen sorgt ein "geheimer" Ministerbesuch für Debatten über Transparenz. Auch rechtlich und sicherheitspolitisch wurden Weichen gestellt: Nach der Zurndorf-Kontroverse zieht das Land neue Grenzen bei sensiblen Projekten.

Außerdem blicken wir auf den Prozess nach einer Bombendrohung in Neusiedl am See und den Karriereaufstieg eines ÖVP-Politikers mit burgenländischen Wurzeln.

🌊 Neusiedler See: Wasserstand so hoch wie seit Jahren nicht

Dank des regenreichen Julis steht der See derzeit drei Zentimeter höher als im Vorjahr und ganze 35 Zentimeter über dem historischen Tiefststand von 2022. Laut Landesexperte Christian Sailer ist die Wassersituation nicht nur für den Rest des Sommers, sondern möglicherweise auch für 2026 gesichert. Der langjährige Mittelwert könnte erstmals wieder überschritten werden – ein Hoffnungsschimmer für Tourismus und Ökologie.


🏊 Burgenlands Bäderbilanz: Weniger Sonne, weniger Gäste

Die Zwischenbilanz der Freibäder fällt regional unterschiedlich aus. Während sich Gols und Andau auf Vorjahresniveau bewegen, verzeichnete Eisenstadt ein deutliches Minus von rund 20 Prozent. In Königsdorf sorgten viele verkaufte Saisonkarten für positive Stimmung – dort punktet man mit regionaler Nähe und Flexibilität.


🚴 Sporttrends im Sommer: Burgenländer setzen auf Bewegung

Eine Datenanalyse der Plattform willhaben zeigt: Der Burgenländer bewegt sich am liebsten auf zwei Rädern. Gefragt sind aber auch Tischtennis, Wandern, Laufen und Stand-up-Paddling – Sportarten, die ohne große Infrastruktur auskommen und an das regionale Freizeitangebot anschließen.


🗑️ BMV-Verkauf: Listenbürgermeister kritisieren mangelnde Mitsprache

Die sieben Gemeinden mit unabhängigen Bürgermeistern fühlen sich beim Gemeindehilfspaket übergangen. Zwar befürworten sie den Verkauf des Burgenländischen Müllverbands ans Land, fordern jedoch langfristige strukturelle Entlastungen – insbesondere bei den hohen Personalkosten in Kindergärten. Ein Treffen mit LH Doskozil brachte Hoffnung, aber keine konkreten Zusagen.


⚖️ Zurndorf-Fall: Land zieht rechtliche Konsequenzen

Nach dem gestoppten Projekt zur Unterbringung psychisch kranker Straftäter am Friedrichshof definiert das Land zwei neue Sonderwidmungen. Künftig sind derartige Vorhaben genehmigungspflichtig und müssen mit dem Land abgestimmt werden. LH Doskozil spricht von einem „Sicherheitsnetz“ für Gemeinden und Bevölkerung. Ähnliche Maßnahmen hatte das Land bereits in Eberau ergriffen.


🧑‍💼 Karrierewechsel: Fazekas steigt in ÖVP-Zentrale auf

Der burgenländische ÖVP-Politiker Patrik Fazekas übernimmt ab September die Abteilung für Kampagnen und Organisation in der Bundespartei. Trotz Wahlschlappe bei der Landtagswahl bleibt er Landtagsabgeordneter. Parteiintern erhofft man sich durch den Karrieresprung stärkeren Einfluss auf Bundesebene.


🤫 Ministerbesuch ohne Presse: Kritik an SPÖ und Land

Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) war zu Besuch im Burgenland. Die FPÖ spricht von einem „geheimnisumwitterten Besuch“. Die ÖVP hätte den Besuch wohl genutzt, um Bedenken zur Finanzlage des Landes vorzubringen. Das Ministerium weist eine Aufsichtspflicht über Landesfinanzen jedoch entschieden zurück.


🏫 Amokdrohung in HAK Neusiedl: Urteil nach Jugendstreich

Ein 15-Jähriger schrieb im April eine Amokdrohung auf einen Papierspender, um einer Mathematikschularbeit zu entgehen. Ein Mitschüler, der laut Anklage „Schmiere stand“, musste sich diese Woche vor Gericht verantworten. Beide Schüler erhielten eine Diversion mit zwei Jahren Probezeit – bei gutem Verhalten gilt das Verfahren danach als eingestellt.


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Ein angenehmes Wochenende und einen guten Start 
in die nächste Woche wünscht Ihnen

Michael Pekovics
Teamleiter KURIER Burgenland

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