Mogelpackungen: Die fünf größten Ärgernisse im Supermarkt

Der Verein für Konsumenteninformation hat Mogelpackungen entlarvt.
Best of Bitterböse im österreichischen Lebensmittelhandel: Was die Konsumenten am meisten aufregt.
Von Uwe Mauch

Mehr Luft als Inhalt, irreführende Verpackungsangaben und versteckte Preiserhöhungen: Das sind die größten Ärgernisse der Konsumenten, die sich an den Verein für Konsumenteninformation (VKI) wenden. Katrin Mittl-Jobst, die sich mit den Beschwerden auf der Plattform www.konsument.at/lebensmittel-check regelmäßig beschäftigt, erläutert für den KURIER die die fünf größten Ärgernisse:

Mogelpackung: Wasabi Chips

Ärgernis eins: Die große Leere

"Am öftesten beschweren sich die Konsumenten weiterhin über überdimensionierte Verpackungen, die mehr versprechen als tatsächlich drinnen ist", zitiert die VKI-Mitarbeiterin aus dem aktuellen Lebensmittel-Check. Darüber hätten sich beim VKI mehrere hundert Menschen beschwert." Diese Mogelpackungen sind nicht nur für die Konsumenten ärgerlich", betont Mittl-Jobst. "Sie sind auch alles andere als umweltfreundlich." Oft namentlich genannt: die Wasabi Chips beim Spar.

Lebensmittel-Check: Ärgernisse im Supermarkt

Ärgernis zwei: Himbeer-Riegel - aus Banane

Wenn Abbildungen und Aufschriften auf den Verpackungen den Käufern etwas anderes versprechen als tatsächlich drinnen ist. Ein Lieblingsaufreger in diesem Bereich: der Traube-Himbeere-Früchteriegel von Alnatura, der laut VKI in erster Linie aus Bananenflocken besteht. Beanstandet wurden hier auch Barillas Pesti alla Genovese oder der Instantkakao von Ovomaltine.

Ärgernis drei: Das falsche Tiramisu

Sieht aus wie Tiramisu, wird auch als Tiramisu angepriesen, schmeckt nur nicht ganz so wie Tiramisu. Ebenso wenig Freude haben Konsumenten und Konsumentenschützer mit Produkten, die mit den klassischen Rezepturen – höflich formuliert – wenig gemein haben. Als Negativbeispiel wurde hier mehrfach das Tiramisu "nach Original italienischem Rezept" ins Treffen geführt, das bei Billa angeboten wird. Statt Mascarpone, Ei und Zucker enthält es laut VKI-Analyse viel mehr Wasser, Glucosesirup, Zucker und Kokosöl.

Mogelpackung: Palmöl

Ärgernis vier: Alles andere als aus Österreich

Mehr Lug und Trug kommt – öfters als den Konsumenten lieb ist – hinter der Österreich-Fahne auf der Verpackung und eventuell dem Hinweis Hergestellt in Österreich zum Vorschein. Katrin Mittl-Jobst erklärt: "Das heißt noch lange nicht, dass die Rohstoffe aus Österreich kommen und das Produkt in Österreich hergestellt wurde." Rot-weiß-rote Signale finden sich auch auf der Inzersdorfer-Dose mit der gschmackigen Aufschrift Rindsgulasch, aber auch auf der Plastikverpackung vom Danone Obstgarten.

Ärgernis fünf: Die versteckte Preiserhöhung

Nicht zuletzt regt Konsumenten auf, wenn Verpackung und Preis unverändert bleiben, jedoch die Füllmenge still und heimlich verringert wurde: "Die versteckte Preiserhöhung verärgert viele Konsumenten", bewertet VKI-Mitarbeiterin Mittl-Jobst solche Angebote im neuen Gewand. Als Beispiele nennt sie Lorenz Crunchips und Nestlé Nescafé Frappé.

Mogelpackung: Laibchen

Unrühmlicher Test-Sieger

Eine Extra-Erwähnung verdient hat sich das Produkt Rama mit Butter: Nachdem sich Konsumenten über das Palmöl auf ihrem täglichen Butterbrot beschwert hatten, urgierten die Konsumentenschützer – wie sonst auch üblich – beim Hersteller. Latest news aus dem VKI-Labor: Der Palmölanteil wurde erhöht.

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