Frühstück: Wiener Restaurant Yamm! erfindet sich neu

Frühstück: Wiener Restaurant Yamm! erfindet sich neu
Das vegetarische Edel-Schnellrestaurant Yamm! verpasst sich ein neues kulinarisches Konzept.

In den vergangenen sieben Jahren hat sich in der Wiener Gastro-Szene viel getan: Immer mehr kleine Bistros eröffnen mit einer gesunden, oft vegetarischen Küche in der Innenstadt und in den umliegenden Bezirken. Als 2011 das vegetarische Edel-Schnellrestaurant Yamm! eröffnete, war diese Entwicklung für die Gastronomen nicht absehbar. Süßkartoffeln, Avocados oder Smoothies sind nichts Exotisches mehr, sondern Standard auf den Speisekarten in Hipster-Lokalen.

Frühstück: Wiener Restaurant Yamm! erfindet sich neu

Für Yamm!-Chef Markus Teufel ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, sein kulinarisches Konzept neu zu gestalten: Zwar will er auch weiterhin am vegetarischen Buffet festhalten, allerdings bietet er zusätzlich Frühstück und Abendessen à la Carte an. Mit einem vegetarischen Frühstück kann man in Wien derzeit sowieso nichts falsch machen, wie aktuell auch die Turnhalle im Brick-5 jedes Wochenende eindrucksvoll beweist.

Frühstück: Wiener Restaurant Yamm! erfindet sich neu

Auf der Frühstückskarte stehen diverse Kombinationen wie Wiener Frühstück (7,90 Euro), English Breakfast (9,90 Euro) oder ein New York Time (9,90 Euro) – ein Bagel gefüllt mit Eierspeis, Avocado, Ricotta, Gurke und Green Smoothie. Daneben dürfen natürlich die klassischen Ei-Gerichte wie Eggs Florentine (7,90 Euro) oder Omelette mit Blattspinat, Ricotta, Vollkornbrot und Butter (7,90 Euro) nicht fehlen.

Herzstück des neuen Konzepts ist definitiv die Gestaltung der Abendkarte durch Küchenchef Markus , der mit dem Steirereck oder dem Artner am Franziskanerplatz prominente Stationen hinter sich hat. "Wir setzen auf regionale Zutaten, die wir von ausgewählten Lieferanten beziehen. Außerdem gibt es davon stets einen hohen Bio-Anteil, der uns besonders wichtig ist", so Küchenchef Krenn. Fleisch vermisst er überhaupt nicht mehr, der Trend zu vegetarischen Hauptgerichten komme ihm sehr entgegen.

Erdäpfelgulasch wie bei Oma und Opa

Auf der Abendkarte stehen drei Vorspeisen, zwei Hauptspeisen und drei Desserts, die nach Geschmack zu einem 3-Gänge-Menü (26 Euro) oder 4-Gänge-Menü (34 Euro) zusammengestellt werden können. Herrlich fruchtig präsentiert sich die Rote Rübe als Tatar mit Rettich-Chips und Erdäpfelbrot: Nicht nur die Konsistenz lässt an fein gehacktes Rindfleisch erinnern, auch die Mayonnaise aus Mandelmus lässt Veganer-Herzen höher schlagen.

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Die gebackene Avocado erschließt sich solo nicht so ganz, allerdings in Verbindung mit dem asiatisch marinierten Rotkraut und dem perfekt abgeschmeckten Paprika-Coulis hat auch diese Kombination seine Berechtigung. Die Fenchel-Curry-Suppe mit knusprigen Wan-Tan und mariniertem Fenchel wird auch Fenchel-Verweigerer überzeugen, da sich das Gemüse mild und das Curry als unaufdringlich präsentieren.

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Das Erdäpfelgulasch mag vielleicht auf den ersten Blick fast ein wenig ordinär neben gebackener Avocado oder Risotto wirken, ist aber alleine schon einen Restaurantbesuch wert: Krenn beweist, dass sich eine rauchige Sämigkeit auch ganz ohne Würstel herstellen lässt. Obwohl der Küchenchef das Gulasch mit Pimientos und Okraschoten aufpimpt, schmeckt es wie bei Oma und Opa und man möchte am liebsten eine zweite Portion bestellen.

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Die zweite Hauptspeise, das Treviso-Risotto, schmeckt durch Trauben und Pinienkerne sehr süß – außerdem wird bewusst auf einen körnigen Biss verzichtet, schade. Aber wohl eine sehr österreichische Entscheidung.

Für einen süßen Abschluss sorgt Patisserie-Chefin Barbara Pretsch, deren Signature-Dish ein Karottenkuchen ist, überrascht abends mit einem Polentaschmarren, der mit kandiertem Kren, fruchtigem Apfel-Kurkuma-Kompott und Honig-Rahm-Eis serviert wird.

Info: Yamm!, Universitätsring 10, 1010 Wien, Montag bis Mittwoch 8 bis 23 Uhr, Donnerstag bis Freitag 8 bis 23:30 Uhr, Samstag 9 bis 23:30 Uhr, Sonntag 9 bis 15 Uhr

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