Fleischhauer in Neapel dürfen geschlachtete Schafe zeigen

Symbolbild.
Die Fleischhauer von Neapel haben sich gegen ein Verbot der Gemeinde durchgesetzt.

Die Fleischhauer von Neapel haben vor Gericht gegen die Gemeinde der Vesuvstadt gesiegt. Diese hatte vor einer Woche ein Verbot erlassen, in den Schaufenstern geschlachtete Tiere zu zeigen. Man wollte den Kunden einen "traumatischen Anblick" ersparen.

Das Verbot war von der Gemeinde auf Druck von Tierschutzverbänden verhängt worden. Während der Osterfeierlichkeiten gibt es in Neapel die Tradition, in den Fleischhauereien geschlachtete Schafe und Ziegen aufzuhängen. 500 Euro Strafe hatte die Stadt für den Fall angedroht, dass das Verbot nicht respektiert würde. Der Verband der neapolitanischen Fleischhauer reichte daraufhin eine Klage ein.

Das Verbot belaste eine Berufsgruppe, die bereits in der Krise stecke, betonte der Verband. Das Gericht gab den Fleischhauern Recht und das Verbot musste wieder abgeschafft werden. Es gebe keinen Beweis, dass der Anblick von Fleischstücken negative Auswirkungen auf die Menschen habe, betonte ein Sprecher der Fleischhauer.

Die Präsidentin der italienischen Tierschutzpartei "Movimento ambientalista", Michela Vittoria Brambilla, hat indes in der Abgeordnetenkammer einen Gesetzentwurf eingereicht, der das Schlachten von Tieren vor der Erreichen des Erwachsenenalters verbietet. Man müsse das "Massaker von Schafen" zu Ostern verhindern.

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