Es lebe der Zentralfriedhof: Konditorei Oberlaa eröffnete Café

Es lebe der Zentralfriedhof: Konditorei Oberlaa eröffnete Café
Das Kaffeehaus mit Terrasse hat beim 2. Tor täglich geöffnet: Es gibt einen eigenen Raum für Trauerfeierlichkeiten.

Die Kurkonditorei Oberlaa hat eine Filiale an dem eher ungewöhnlichen Standort eröffnet. Das Café mit Terrasse, einem breiten Angebot an Mehlspeisen und einem eigenen Raum für Trauerfeiern soll Besucher des Zentralfriedhofs, Anrainer und Touristen anziehen.

Der Zentralfriedhof ist einer der wenigen Friedhöfe, auf dem es ein Kaffeehaus gibt, das Angebot wird aber bereits gut angenommen. "Der Kundenzuspruch ist wahnsinnig groß, die Leute sind begeistert", sagte Markus Pinter, Geschäftsführer der Bestattung und Friedhöfe GmbH bei der offiziellen Eröffnung des Kaffeehauses am Freitag. Die Geschäftsführerin der Kondorei Oberlaa, Christine Grohs, musste erst von der Idee überzeugt werden. "Ich war am Anfang ein bisschen skeptisch", räumte sie im Gespräch mit der APA ein. "Ich habe dann aber gehört, dass es am Hamburger Friedhof  der einzige, der noch etwas größer ist als der Wiener Zentralfriedhof  seit vielen Jahren ein Kaffeehaus gibt, das von den Gästen enorm angenommen wird." Sie sei sehr zuversichtlich, "dass es hier ebenso gut gehen wird".

Es lebe der Zentralfriedhof: Konditorei Oberlaa eröffnete Café

Das Café Oberlaa soll ein Angebot für Friedhofsbesucher, Spaziergänger, Touristen und Anrainer darstellen. "Wir merken schon jetzt, dass es nicht nur von den Friedhofsbesuchern genutzt wird, sondern durchaus auch für die Umgebung ein attraktives Angebot sein kann", sagte die für die Friedhöfe zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) zur APA. "Das gastronomische Angebot hier in der Umgebung des Zentralfriedhofs ist ja doch überschaubar gewesen. Ich finde, dass es sehr gut gelungen ist, in diesen historischen Pavillon ein Kaffeehaus zu integrieren."

Ist ein Kaffeehaus am Friedhof pietätlos?

Es lebe der Zentralfriedhof: Konditorei Oberlaa eröffnete Café

Vereinzelte Kritik, dass es pietätlos sei, ein Cafe am Friedhof zu eröffnen, könne sie "nur sehr bedingt" nachvollziehen. "Ich glaube, man muss es sich einmal angeschaut haben. Die Friedhöfe Wien sind da mit sehr viel Fingerspitzengefühl vorgegangen", versicherte sie. Viele Menschen, die regelmäßig zur Grabpflege kommen, hätten den Wunsch nach einem Kaffeehaus geäußert. Außerdem sei es dem Friedhof ein Anliegen gewesen, ein passendes Ambiente für Trauerfeiern anbieten zu können.

Das neue Kaffeehaus befindet sich in einem denkmalgeschützten Gebäude beim 2. Tor. Auf 340 Quadratmetern erhalten Besucher das bekannte Angebot der Kurkonditorei Oberlaa: Mehlspeisen, Getränke sowie eine Auswahl an kalten und warmen Speisen. Im Innenbereich laden 127 Plätze die Besucher zum Verweilen ein, in einem Schanigarten mit Blick auf den Zentralfriedhof befinden sich weitere 46 Plätze. Das Café ist täglich während der Friedhofsöffnungszeiten geöffnet.

Es lebe der Zentralfriedhof: Konditorei Oberlaa eröffnete Café

In dem denkmalgeschützten Gebäude ist außerdem der Infopoint untergebracht, der ebenfalls neu gestaltet wurde. Ein neuer Computerterminal bietet auch außerhalb der Öffnungszeiten die Möglichkeit der elektronischen Gräbersuche.

Der Wiener Zentralfriedhof ist mit seinen 330.000 Gräbern einer der größten Friedhöfe Europas. Er wird jährlich von mehreren hunderttausend Menschen besucht, darunter auch von zahlreichen Touristen.

Cafe am Wiener Zentralfriedhof

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