
Gerichtsverfahren und Nachfolge-Zoff: Immer Wirbel um James Bond
Soll 007 von einem Star gespielt werden oder einem Newcomer? James Bond ist in aller Munde. Auch dank eines Österreichers.
Der neue James Bond steht fest. Sein Name: Gibson, Patrick Gibson. Auf den ersten Blick bietet er alles, was wir am Geheimagenten Ihrer Majestät kennen und lieben: die Pistole sitzt locker, der Aston Martin brummt, die Settings sind spektakulär und die Ladys ein Traum. „007 First Light“ heißt das neue Abenteuer, doch es kommt nicht ins Kino – es ist ein offizielles Videogame, das nächsten März rauskommt und für das eben ein erster Trailer veröffentlicht wurde. Es zeigt Bond als jungen Hupfer, wie er aus der Royal Navy kommt und sich anschickt, ein Superspion zu werden. Im Game ist er ein bubenhafter Draufgänger. Die Synchronstimme leiht ihm: Patrick Gibson, 30 und Ire, der in Serien wie „Dexter: Original Sin“ mitspielte. Wird der blauäugige Youngster auch im Kino der neue Bond?
Möglich ist alles, fix ist nix. Die Gerüchte überschlagen sich, seit Daniel Craig mit „Keine Zeit zu sterben“ abdankte. Denn seit Amazon für 8,5 Milliarden Dollar die Kontrolle über die Reihe übernommen hat, scheint alles möglich. Immerhin: Seit kurzem stehen die kreativen Masterminds fest. Denis Villeneuve („Dune“) macht Regie , Steven Knight („Peaky Blinders“) schreibt das Drehbuch. Die Frage ist: Soll Bond von einem Star gespielt werden? Im Februar fragte Amazon-Chef Jeff Bezos auf X seine Follower – und Henry Cavill, der schon Superman spielte, war Favorit der Fans. Doch seine Chancen stehen schlecht. 2005 galt er als zu jung – heute als zu alt.

Gilt als Favorit für die Bond-Nachfolge: Aaron Taylor-Johnson
©REUTERS/Chris J RatcliffeDie besten Aussichten hat wohl Aaron Taylor-Johnson, für den auch Pierce Brosnan plädiert. Anzeichen dafür: Über sein nächstes Projekt dürfe er nicht sprechen, gab er sich zuletzt geheimnisvoll. Und seit Mai ist er Markenbotschafter für Omega – die Uhr von Bond. Auch Tom Holland, Theo James, James Norton sollen Chancen haben. Gut gesetzt bei den Buchmachern: Callum Turner aus „Phantastische Tierwesen“ und Verlobter von Popstar Dua Lipa.
Der Wunsch von Amazon ist es aber vor allem, einen 007 unter 30 Jahren zu casten. Auch deshalb wäre Harris Dickinson geeignet, der in „Babygirl“ mit Nicole Kidman beeindruckte – er ist 29 Jahre alt. Vielleicht kommt aber auch alles völlig anders. Und ein Nobody angelt sich die begehrteste Heldenrolle des Kinos. Scott Rose-Marsh. Der 37-Jährige („Krays: Code of Silence“) ist der einzige, der zu Probeaufnahmen gebeten wurde. Ein rothaariger James Bond? Spannend – zumal schon beim blonden Daniel Craig die Empörung groß war.
Inzwischen hat sich jedoch auch eine andere Front eröffnet. Mittendrin: der Österreicher Josef Kleindienst. Der Ex-Polizist, der einst den „Spitzelskandal“ auslöste, lebt heute als Immobilienunternehmer in Dubai. Kleindienst will die Markenrechte an Bond und strebt einen Rechtsstreit an. Sein Argument: In Großbritannien und der EU sei ein Markenname, der fünf Jahre lang nicht ausreichend kommerziell genutzt wurde, anfechtbar. Dazu zählen der Name als auch der Slogan . Dagegen geht jetzt eine Armada an Anwälten mit einer Klageerwiderung an. Es bleibt spannend im Bond-Universum.
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