
„Gen V“: Das sagen die Hauptdarsteller zum Tod von Chance Perdomo
Der Cast von „Gen V“ im Interview über Staffel zwei der Superhelden-Serie und die Trauer um ihren Kollegen.
Die Serie „Gen V“ ist nichts für schwache Nerven. Düster, blutig und brutal geht es oft zu, zugleich herrscht bissiger Humor. Doch manchmal holt die Realität die Kunst ein – und ist dann umso schockierender. Die zweite Staffel der Serie steht nämlich unter einem traurigen Vorzeichen. Chance Perdomo, der als Andre Anderson die Fähigkeit besaß, Metall zu kontrollieren, starb vergangenes Jahr auf tragische Weise. Auf dem Weg zu den Dreharbeiten verunglückte er bei einem Unfall mit seinem Motorrad. Er wurde nur 27 Jahre alt.

Tragisch verunglückt: Schauspieler Chance Perdomo
©EPA/VICKIE FLORESDie Trauer erwischte Fans wie Macher. Diese stellten den neuen Folgen eine Widmung voran: „Für Chance“ heißt es da. Der Schmerz der Darsteller über den Verlust ist immer noch präsent, wie Maddie Phillips im Zoom-Interview mit der KURIER Freizeit bedrückt erzählt. „Ich habe verschiedene Phasen der Trauer durchlaufen. Und ich bin dankbar, dass Chance die neue Staffel gewidmet ist, um ihn zu ehren.“
The Show Must Go On
Den Dreh trotz allem zu absolvieren, fiel da logischerweise nicht immer leicht. „Ich habe versucht, mein Bestes zu geben und die Stimmung trotzdem so locker wie möglich zu halten“, so Phillips, die in „Gen V“ die Rolle der Cate Dunlap spielt, deren Superkraft es ist, andere Menschen allein durch eine Berührung tun zu lassen, was sie möchte. „So krank es sich auch anhört, aber es ist tatsächlich so, wie es das alte Sprichwort besagt: ,The Show Must Go On’. Selbst wenn es sich seltsam und hart anfühlt. Es war eine Herausforderung, aber Chance war stets sehr präsent – in der Serienstory, aber auch in unseren Gedanken am Set.“
Lizze Broadway, die Emma Meyer spielt und als diese ihren Körper schrumpfen oder wachsen lassen kann, wie sie will, bestätigt das. „Die Trauer um Chance hat mich hart getroffen“, erzählt sie. „Es ist das erste Mal, dass ich mit dem Tod eines wirklich guten Freundes konfrontiert war.“ In der Entwicklung ihrer Rolle erkennt sie Parallelen zu ihrem eigenen Umgang mit Trauer. „Man sieht eine ganz andere Emma, sie ist wütend und hat ihre kindliche Naivität verloren. Doch sie gewinnt sie im Laufe der Staffel wieder zurück. Und um genau das geht es bei Trauer: Es ist, als würde dein Herz zerbrechen. Und du musst dich schützen, dass du daran keinen Schaden nimmst.“

Lizze Broadway: "Die Trauer um Chance hat mich hart getroffen"
©JC Olivera/Getty Images for Prime VideoBroadway ist dankbar, dass die Autoren der Serie allen den Raum gegeben haben, die tragische Nachricht zu verarbeiten. Die Stimmung am Set war dennoch nicht gerade fröhlich. „Die Situation beim Dreh war wirklich seltsam. Chance war nicht da. Als ich dann die Folgen gesehen habe, hatte ich dennoch das Gefühl, er sei nie weggewesen.“ Die Showrunner entschieden sich dagegen, Perdomos Rolle neu zu besetzen. In der Serie opfert er sich, als er versucht, seine Freunde zu retten. Der emotionale Abschied ist ein wichtiger Teil der Handlung.

Neues Semester, neuer Dekan: Hamish Linklater ist neu in Staffel 2 von "Gen V"
©JC Olivera/Getty Images for Prime VideoKaputte Helden
„Gen V“ ist ein Ableger der so erfolgreichen Serie „The Boys“, die um eine Gruppe kaputter und bösartiger Superhelden wie Homelander kreist. Das Spin-off handelt vom Superhelden-Nachwuchs, der auf der Godolkin Universität ausgebildet wird. Die erste Staffel endet mit einem Showdown, in dem Marie (Jaz Sinclair), Emma & Co ein Geheimlabor entdecken, in dem Experimente an Mitschülern durchgeführt werden.
In Staffel 2 der preisgekrönten Serie kehren die Studenten traumatisiert an die Uni zurück. Ein neuer, mysteriöser Dekan (Hamish Linklater) verspricht ihnen mehr Macht als je zuvor. Vorlesungen geraten dann aber schnell in den Hintergrund. Ein Krieg zwischen Mensch und Supes braut sich zusammen. Und die Clique entdeckt ein geheimes Programm, das lange zurückreicht. Marie scheint ein Teil davon. Jaz Sinclair, ihre Darstellerin sagt dazu: „Das ist der Grund, warum ich diese Serie so liebe: Sie zeigt, wie fehlerhaft Menschen sind, selbst wenn sie Superhelden sind. Denn in Wahrheit sind wir alle ziemlich am Arsch.“
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