Downton-Abbey-Auktion: Ein Requisit brachte überraschend 250.000 Euro

Der Cast der Serie Downton Abbey vor "ihrem" Herrenhaus
Zum Kino-Finale der Serien- und Film-Reihe Downton Abbey wurden 267 Kleider und Requisiten für eine große Auktion aussortiert. 120 Kleider, Accessoires und Requisiten wurden im Versteigerungshaus Bonhams in Londons edler Bond Street vorab ausgestellt. Besucher von überall auf der Welt seien gekommen, um die Exponate unter die Lupe zu nehmen, freute sich Bonhams.
Das Auktionshaus erwartete schon im Vorfeld, dass das Interesse groß sein könnte, denn seit Mitte September läuft der dritte und letzte Downton-Film „Downton Abbey: Das große Finale“.
"The Crown"-Rekordergebnis wurde pulverisiert
Am Dienstag, den 16. September, war es dann soweit und die Exponate kamen unter den Hammer. Das Ergebnis pulverisierte den bisherigen Rekord der "The Crown"-Auktion. Die Serie um Queen Elizabeth II. hatte im Februar neue Standards gesetzt und brachte mit fast zwei Millionen Euro das Dreifache des erwarteten Erlöses.
Darüber kann Bonhams nur lachen. Bieter aus 44 Ländern schalteten sich zu, alle 267 Exponate wechselten den Besitzer. Vom Auto bis zum Brautkleid wurde der sechsfache Preis erzielt, der erwartet wurde. 1.735.744 Pfund (2.000.315 Euro) waren Film- und Serienfans die Schätze von "Downton Abbey" wert.
Wirklich überraschend war allerdings das am teuersten versteigerte Requisit. Obwohl auch das Familienauto der Granthams oder das Hochzeitskleid von Lady Mary aus blass-pfirsichfarbenem Chiffon mit antiker Spitze versteigert wurden, war es das Dienstbotenglockenbrett, das das meiste Geld brachte.
Ziehen oben die Herrschaften an der Klingel, um die Dienerschaft zu rufen, läutet unten in den Dienstbotenquartieren ein Glöckchen. Natürlich war das auch in Downton Abbey der Fall. Die Wand wurde von den Setdesignern der Serie angefertigt und wurde auf 5.000 bis 7.000 Pfund geschätzt.

Wertvoller als alle Kostüme und das Auto: Die Klingelwand des Dienstbotenquartiers. Damit riefen die Herrschafen ihre Diener in Salon und Co.
Das hat Bonhams wohl den Enthusiasmus der Fans unterschätzt. Der Auktionshammer fiel schließlich bei umgerechnet 249.269,53 Euro (216.300 Pfund), dem rund 35-fachen des Schätzpreises.
Das waren die wertvollsten Kostüme und Requisiten:
- Die Klingelwand des Dienstbotenquartiers von Downton Abbey. Erstmals zu sehen in Staffel 1: Verkauft für 249.270 Euro oder 216.300 £ (Schätzpreis: 5.000 £ - 7.000 £).
- Der Gehstock von Violet Crawley, Dowager Countess of Grantham (Maggie Smith): Verkauft für 32.452 Euro oder 28.160 £ (Schätzpreis: 500 £ - 700 £).
- Ein großer Dinnergong aus Eiche und Messing aus der späten viktorianischen Zeit. Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts, erworben von der Abteilung für Bühnendekoration für den dritten Film, Downton Abbey: Das große Finale. Verkauft für 32.452 Euro oder 28.160 £ (Schätzpreis: 500 - 700 £).
- Signiertes Drehbuch von Downton Abbey, Staffel 1, Folge 1. Carnival Film & Television Ltd, 2010. Verkauft für 28.027 Euro oder 24.320 £ (Schätzung: 600 – 800 £).
- Hochzeitskleid von Michelle Dockery (als Lady Mary) und Brautstrauß, Staffel 3, Folge 1. Verkauft für 25.077 Euro oder 21.760 £ (Schätzung: 3.000 – 5.000 £).
Nach 15 Jahren endet die Ära „Downton Abbey“. Sechs Staffeln und drei Kinofilme lang begeisterten die Adelsfamilie Grantham und deren Dienerschaft am namensgebenden Anwesen das Publikum. Serie und Filme begleiteten Herrschaft und Gesinde durch die Zeit des Ersten Weltkriegs, der Spanischen Grippe, den Kampf ums Frauenwahlrecht und den Aufstieg der Arbeiterklasse.
Als die „am besten bewertete Fernsehsendung des Jahres“ schaffte es die erste Staffel ins Guinness-Buch der Rekorde. Auch die verstorbene Queen Elizabeth II. soll ein Fan gewesen sein. Sie machte sich dem Vernehmen nach einen Spaß daraus, Etikettenfehler in der akribisch recherchierten Story zu finden.
Mit neun Emmys und drei Golden Globes wurde die Serie ausgezeichnet, einen der Preise gab es für die detailverliebten Kostüme. Von den Flecken auf der Schürze der schwer schuftenden Köchin Mrs. Patmor (Lesley Nicol) bis zur schlichten Eleganz der Hochzeitsrobe von Lady Mary (Michelle Dockery), die laut Brides-Magazin „unzählige Bräute“ inspirierte, den Stil für ihre eigene Hochzeit zu kopieren.
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