Diese Bücher würde Cornelius Obonya nie hergeben
In den Regalen des Regisseurs und Schauspielers Cornelius Obonya stehen unendlich viele Arbeitsbücher. Bleibt da noch Zeit zum Einfach-so-Lesen?
Er ist Regisseur, Film- und Theaterschauspieler und mit der Regisseurin Carolin Pienkos verheiratet. Da ist von vornherein klar, dass Cornelius Obonyas Bücherregale nicht klein ausfallen. „Ich habe unendlich viele Arbeitsbücher und meine Frau ebenso. Wir führen fast getrennte Bibliotheken. Wir lieben Bücher, aber vermutlich haben wir einfach zu viele“, sagt er lachend.
Was Obonya unter Arbeitsbüchern versteht, ist fast alles, was man zum Arbeiten für Bühne oder Film braucht: Dramen, Lyrik, theoretische Texte. Daneben gibt es jede Menge Sachbücher. „Ich bin ein richtiger Geschichtsfreak“, gesteht er.
Gesamtausgaben und Reclam im Hause Obonya und Pienkos
Von seiner im Mai verstorbenen Mutter Elisabeth Orth hat er umfangreiche Gesamtausgaben geerbt: Lessing, Schiller, Goethe, Shakespeare. Dazu leuchtet es gelb: „Ich dachte immer, ich hätte beeindruckend viele Reclamhefte – bis ich meine Frau kennengelernt habe.“
Ein Ausschnitt aus dem Bücherregal von Schauspieler und Regisseur Cornelius Obonya.
©PrivatBleibt da überhaupt noch Zeit fürs Lesen zur reinen Erquickung? Natürlich. „Manchmal stehe ich extra früh auf, um fünf oder halb sechs“, sagt er. Und manchmal zieht er sich auf besonders stille Orte zurück. So wie viele andere auch. „Ich lese ganz klassisch auf der Toilette. Der Fortschritt ist da zwar nur absatzweise, aber man kommt voran.“
Diese Werke hat auch Cornelius Obonya nicht ganz gelesen
Bei aller Liebe zu klassischer Lektüre: Manche Werke hat er noch nie vollständig gelesen. Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften, zum Beispiel. Wie viele andere auch. „Man kennt Ausschnitte, Zitate, und das, was darüber geschrieben wurde. Das macht ein befreites Lesen schwierig. Aber irgendwann will ich das nachholen.“ James Joyces Ulysses hat er, wie so viele, ebenfalls noch nicht vollendet.
Ein Buch, an dem er sehr hängt, ist: Julius Caesar. Die Ehre des Kriegers und die Not des Staates von Werner Dahlheim. Es war ein Geschenk seiner Frau zu einer Caesar-Produktion, die selbst nicht so gut war, das Buch aber umso mehr. „Es ist eine Biografie, aber auf eine ganz eigene Weise erzählt.“
Umberto Eco ist heilig
Niemals hergeben würde Obonya alles von Umberto Eco. Besonders hängt er an Auf den Schultern von Riesen. Das Schöne, die Lüge und das Geheimnis. Und schließlich The Literary Churchill von Jonathan Rose, ein Buch über die Bücher, die Churchill geprägt haben. „Es zeigt, wodurch er wurde, wie er war.“
Und auch Lustiges wie Gary Larson hat die freizeit im Regal entdeckt.
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