Erotische Playlist: Die besten Songs für Liebe und Sex

Erotische Playlist: Die besten Songs für Liebe und Sex
Was wäre die Welt ohne „Love Songs“? Ob aus einem engen Tanz dazu tatsächlich Liebe oder schlicht nur spontane Lust wurde, ist am Ende egal. Hauptsache, wir haben es gespürt.

Es war einer dieser vielen Lockdown-Abende, mit dem immer gleichen „Alles wird gut“-Ritual: Erst kochen, dann essen und danach bei einem Achtel Wein den Tag loslassen. Mittendrin – das spontane Bedürfnis nach guter Musik. Diesmal kein Mozart, auch nicht Beethoven, keine rauchige Stimme von Diane Krall und auch nix 1970er-Psychedelisches, um für Momente aus der Zeit zu fallen, während die Nudeln auf dem Herd dahinblubbern. Nein, was anderes: diese Playlist von Apple, die zum Sugo und zur Stimmung passte: Zeitlose Lovesongs. Musik ab! Und mit jedem neuen Song andere Assoziationen von längst vergangenen Tanzerlebnissen.

Dieses zögerliche Annähern bei den ersten Takten eines Songs, um bald aneinander zu picken wie zwei hauchdünne Blätter von der Kalbspariser. Der ineinander verschlungene Atem, das Heiße, Feuchte, die Intensität der Körpergerüche. Die Frage, wie das alles riechen würde, wäre man nicht so verdammt nervös. Das akute Bedürfnis nach einem Deo, aber nur Sekundenbruchteile lang, um sich im „Ist doch wurscht“-Meer zu verlieren. Oder das Verstecken des Kaugummis im linken hinteren Viertel des Mundes, damit es beim Schmusen nicht zur spontanen Gummiflucht kommt. Allenfalls eine leichte Verhärtung im Schritt des Tanzpartners spüren, während das eigene Flirren in Bauch und Unterleib dermaßen unerträglich wird, dass eine innere Stimme raunt: Petting?! Jetzt! (Petting, welch ein Wort, gibt’s das überhaupt noch?) Und dann diese irren Zungenküsse, bei denen man den Eindruck bekam, es ginge um eine Wette: Wer berührt das Gaumenzapferl des anderen als erstes? Heute frage ich mich: Warum haben wir so geküsst? Weil wir nix anderes hatten? Wo war die Kuss-Raffinesse? War das modern? In diesem Kontext sei auch der „Zuzelfleck“ erwähnt, der Knutschfleck. In meinem damaligen Freundinnenkreis sprach man gerne über den diesbezüglichen Only-you-Effekt: Offenbar animierte vor allem dieser Song der „Platters“ viele Burschen, sich wie ein Blutegel am Hals der Tanzpartnerin festzusaugen. Gekommen, um zu bleiben.

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