Florian Holzers Restauranttest: Stellas

Innenansicht eines Restaurants mit gedeckten Tischen und Gästen.
Noch kleiner, aber noch viel lebendiger.

Als Martina Kraler und Rodschel Rachnaev vor 16 Jahren ihr „Gaumenspiel“ eröffneten, schufen sie damit quasi eine für Wien neue Lokal-Kategorie, nennen wir sie „entspanntes Alltags-Gourmet-Restaurant“. Und weil die Ambition immer größer wurde (zuletzt zwei Hauben), starteten die beiden 2012 gleich daneben das „St. Ellas“, noch etwas entspannter, mit Cocktail-Bar und Fokus auf gegrilltem Rindfleisch. Nun wurde vergangenes Jahr allerdings das Haus, in dem sich das beliebte Grill-Lokal befand, abgerissen, weshalb Kraler und Rachnaev beschlossen, aus dem „Gaumenspiel“ ein „St. Ellas“ zu machen, beziehungsweise ein Mittelding aus den beiden, und es „ Stellas“ zu nennen: Das Lokal wurde kleiner, aber auch sehr viel lebendiger, die Küche schrumpfte und demgemäß auch die Karte. Die Linie blieb allerdings gleich: ein paar lustige Vorspeisen aus dem mediterran-asiatischen Schnittfeld und feine Grilladen von Fleisch und Fisch. Die Kalbsstelzen-Gioza schmecken köstlich, wären mit bissfesterer Fülle noch besser  (9 €), die mit Spitzkraut gefüllten, gegrillten Kalamari sind eine sehr gelungene Kreation (12 €), auch das Beef Tataki mit Rettich und Ponzu-Marinade gelingt großartig (12 €). Die Thuna Sashimi Pizza, eigentlich ein Flammkuchen, ist immer noch so gut wie einst im „St. Ellas“ (12 €) und an der Grill-Ente vom Drehgrill wird noch ein bisschen getüftelt, die schmeckt zwar schon super, kann aber noch etwas mehr Sexiness vertragen (16 €). Der Service ist top, die Wein-Bestände des „Gaumenspiel“ gibt es noch und die Atmosphäre ist großartig. Definitiv keine Verschlechterung. Und demnächst dann noch ein „Stellas“ …

Stellas,
Wien 7, Zieglerg. 54
Tel: 01/526 11 08,
Mo-Fr 17-1,
www.stellas.at

Bewertung:
   Küche: 28 von 35
   Keller: 7 von 10
   Service: 15 von 15
   Atmosphäre: 14 von 15
   Preis/Wert: 16 von 20
   Familie: 2 von 5
Gesamt: 82 von 100

florian.holzer@kurier.at

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