Florian Holzers Restauranttest: Kikko Ba
Natürlich haben „Pop ups“ ihren Reiz. Aber oft ist es halt schade, dass es mit dieser guten Idee, dieser tollen Location, dieser Dynamik dann nach ein paar Wochen oder Monaten wieder vorbei ist. Beim „Kikko Bā“ der „Mochi“-Leute war das so ein Fall: Sie übernahmen vergangenen Sommer das winzige Designer-Bistro „Coté Sud“, um hier auf engstem Raum fantastische mediterran-japanische Happen, ein paar feine Natural Wines und Sake zu offerieren. Das Essen war ebenso grandios wie die Stimmung, einziger Nachteil: Mit Jahresende sei Schluss, hieß es. Und dann die tolle Nachricht: „Kikko Bā“ bleibt jetzt doch und man kann sogar Plätze reservieren. Das ist gut für die Vorsichtigen und für größere Runden (die hier sonst nie eine Chance hätten), allen anderen sei gesagt: Man bekommt schon einen Platz, notfalls wartet man ein bisschen. Und dann gibt’s Herrlichkeiten wie auf der heißen Platte gegrillte Salatherzen mit gerösteten Haselnüssen, Nori-Algen und japanischer Kräuter-Mayo (6,30 €) oder einen Gurkensalat mit verboten guter Marinade aus Sojasauce, schwarzen Bohnen, Koriander und gebrannten Mandeln (5,20 €). Die gerade zum Kult werdenden japanischen „Sando“-Sandwiches bekommt man nirgendwo besser als hier, großartig gefüllt etwa mit Coleslaw und in Soja, Sake und Mirin gekochten Portobello-Pilzen (8,90 €). Aber auch Fleisch kann Küchenchef Simon Kotvois seine Lamm-gefüllten Gyoza sind zum Niederknien gut (8,50 €) und die Ripperln mit Erdnussbutter-Chili-Miso-Bohnen-Sauce schmecken genauso köstlich, wie sich das anhört (9,80 €). Essen, das einfach Spaß macht.
Kikko Ba
Wien 4, Schleifmühlg. 8,
Di-Sa 17-22,
www.kikko.at,
www.facebook.com/kikko.ba.vienna
Bewertung:
Essen: 41 von 50
Service: 8 von 10
Weinkarte: 12 von 15
Ambiente: 23 von 25
Gesamt: 84 von 100
florian.holzer@kurier.at
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