Der Laufke ist wieder im Rennen

Der Laufke ist wieder im Rennen
In Graz gibt es zahllose Möglichkeiten, gut zu essen, aber halt nur einen Laufke.

1923 gegründet, in den 50er-Jahren zuletzt mit prachtvoller Holz-Lamperie und Parkettboden ausgestattet, elegant, souverän. Ende vergangenen Jahres gab der Pächter allerdings auf und dem ehrwürdigen Gasthaus drohte die erste Schließzeit seit 1923. Und weil die drei Freunde Jakob Schönberger (Winzer), Herbert König (Önologe) und Markus Neuhold (Gastronom) nach diversen Pop-ups ohnehin überlegten, ein Lokal zu eröffnen und außerdem große Laufke-Fans waren, griffen sie spontan zu. Ihr erster Schritt war, den jungen Philipp Dyczek zu engagieren, der zuvor im „Starcke Haus“ sowie im Grazer Sacher gekocht hatte, der zweite, eine großartige Weinkarte mit schönen und außergewöhnlichen Weinen zu bestücken. Man beginnt mit einem hübschen Gruß aus der Küche – Lachsforellentatar, Zucchini-Tatar und Schafstopfen mit frittierter Grille in der Glaskugel –, der Zupfsalat mit Speck und reichlich Kernöl ist so gut, wie eben nur in der Steiermark (4,90 €), die gegrillte Melone mit Kresse, Blüten, Orangenfilets und Räuchertofu war besser, als das vielleicht klingen mag (8,50 €) und die Leberknödelsuppe einfach nur wunderbar (4,50 €). Die fein gebratene Goldbrasse wird bei Tisch zerlegt, Service ist eben Service (26,50 €), den Tafelspitz hat man zwar schon einmal zarter gegessen, aber dafür schmeckt er super und stammt von einer Kuh aus der Nachbarschaft, die im Ganzen gekauft und von Kopf bis Fuß verkocht wird (22,50 €). Der Laufke ist wieder im Rennen, und nicht nur das, in seinem 95. Jahr ist er in Top-Form.

Laufke, 8010 Graz, Elisabethstr. 6, 0660/416 72 37, Di-Sa 16.30-22, www.laufke.net

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