Von El Calafate bis Jamaika: Allüberall ist Weihnachtszeit

Von El Calafate bis Jamaika: Allüberall ist Weihnachtszeit
Allüberall ist Weihnachtszeit

Wer einmal Weihnachten auf Reisen verbrachte, wird sich zwischen den Stille-Nacht-Strophen vor dem heimatlichen Christbaum zurückerinnern. Das Fest in der Fremde prägt sich ein, das (vergessen wir das nicht!) viel öfter auf der Welt am 25. als am 24. gefeiert wird. Zum Beispiel in, Argentinien, wo man am 24. Dezember noch bis spätabends durch die kitschverliebten Minimärkte ziehen kann, um noch mehr Glitter und Zuckerwerk für die Andentanne zu erwerben.

Die Stimmung entsteht am Ufer des Lago Argentino mitten in Patagonien erst, wenn der letzte Shop sperrt und die helle Nacht auf die Eisbrocken scheint, die vom siebzig Kilometer entfernten Perito Moreno dahertreiben, dem Vorzeigegletscher, der in den Lago kalbt.

Von El Calafate bis Jamaika: Allüberall ist Weihnachtszeit

Der Christmasday selbst ist dann laut, bei 25 Grad und gleißender Sonne braucht kein Mensch Andacht. Und während sich in den Cabañas die Einheimischen um den Tisch sammeln, sitzen in einem der Hostels gestrandete Touristen zusammen, die sich zwischen Nationalparktreks und Patagonienabenteuern kurzfristig niedergelassen haben. Beim Weihnachtsessen sitzt dann der Wiener neben dem Taiwanesen und einem US-Pärchen, von dem sie aus Puerto Rico stammt. Natürlich essen sie Asado – Gegrilltes.

In Jamaika hingegen werden die riesigen, getrockneten Blütenstände der Amerikanischen Agave zu Weihnachtsbäumen umfunktioniert, weiß oder silberfarben gestrichen und mit Girlanden und Kugeln geschmückt. Natürlich glitzern auch bunte Leuchtketten überall auf Plastik-Christbäumen. Nur Josef Forstmayr schafft es jedes Jahr, auf der karibischen Insel einen Nadelbaum für das Round Hill Hotel und Villas aufzutreiben.

Das gibt dem Niederösterreicher, der seit 1989 das exklusive Hideaway als General Manager leitet, auch bei dreißig Grad im Schatten ein bisschen Heimatgefühl. Und statt des Schneemanns steht eben ein Sandmann auf dem Strand. In den Gärten blüht der Weihnachtsstern, und auch der Rosellenstrauch ist reif für die Ernte. Aus den Früchten gewinnt man ein typisch weihnachtliches Getränk, das mit Ingwer, Zimt, weißem Rum und Jamaikapfeffer veredelt wird.

Und wie fühlt sich die Adventzeit in Neuseeland an? Zuallererst: viel, viel wärmer. Während in Europa der Winter beginnt, hält hier der Sommer Einzug. Die Neuseeländer feiern Weihnachten temperaturkonform mit Barbecue statt Glühwein und beim Familienpicknick am Strand statt auf der Skipiste. Bei der Beschmückung des öffentlichen Raums steht man eher in der Tradition des britisch-amerikanischen Weihnachtskitsches. Eine botanische Pracht ist hingegen der Pohutukawa.

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Der Eisenholzbaum steht zwischen Mitte Dezember und Mitte Jänner mit einem kräftigen Rot in voller Blüte und wird von den „Kiwis“ stolz New Zealand Christmas Tree genannt. Heiliger Abend in der Badehose am Beach. Und ein Baum, der sich fast selbst schmückt. Hat was.

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