Endlich Gäste für die Sixtina: Dresdner Gemäldegalerie offen

Endlich Gäste für die Sixtina: Dresdner Gemäldegalerie offen
Sie zählt zu den bedeutendsten Sammlungen ihrer Art weltweit. Der begrenzte Zugang erlaubt eine ungestörte Betrachtung der Meisterwerke.

Die Sixtina empfängt wieder. "Das ist selten, dass man hier allein ist", freut sich eine Besucherin. Sie sitzt in dem rotwandigen Saal der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden fast andächtig vor dem berühmten Altarbild des italienischen Renaissancemalers Raffael. Nach langer Corona-Zwangsabstinenz drängt es Kunstliebhaber wieder in die heiligen Hallen der Kunst.

Am Dienstag öffnete sich die mächtige Flügeltür des Semperbaus am Zwinger erstmals für Publikum - nach gut siebenwöchiger Schließung. Vor dem Eingang warten Senioren, junge Frauen mit Kindern und Studenten, die mit Abstand eingelassen werden.

Mit Meisterwerken italienischer, holländischer, flämischer und deutscher Maler zählt die Dresdner Gemäldegalerie zu den weltweit bedeutendsten Sammlungen ihrer Art. Direktor der Sammlung ist seit 2016 der Wiener Stephan Koja.

Endlich Gäste für die Sixtina: Dresdner Gemäldegalerie offen

Der Semperbau ist seit kurzem auch Domizil der Skulpturen bis 1800 aus dem Bestand der Staatlichen Kunstsammlungen (SKD), zu denen das Museum gehört. Es ist eines der Zugpferde des Verbundes von 15 Häusern und macht den Auftakt für die schrittweise Rückkehr zur Normalität. Das Ausstellungsgebäude des 19. Jahrhunderts war erst Ende Februar, nach sieben Jahren Sanierung und der Neueinrichtung, wiedereröffnet worden - und schon zwei Wochen später wegen Corona erneut geschlossen.

Corona-Vorgaben sorgen für ungestörten Blick

Gemäß den Corona-Schutzregelungen dürfen maximal 200 zugleich durch Räume und Hallen streifen, wie ein SKD-Sprecher sagt. Im weltweiten Rund der prominenten Museen gehören die SKD zu den ersten, die den Lockdown Schritt für Schritt beenden.

Ein Besucher pro 20 Quadratmeter Ausstellungsfläche, mindestens 1,50 Meter Abstand und Mund-Nase-Schutz als Pflicht sind die Regeln für den seit Montag möglichen Museumsbesuch in der Corona-Pandemie. "Die Leute sind wirklich vernünftig und einsichtig", sagt ein Wachmann.

Der begrenzte Zugang erlaubt eine ungestörte Betrachtung der Meisterwerke von der Skulpturenhalle bis zum Deutschen Saal. Der mit Schildern und Klebebändern am Boden bezeichnete Rundgang führt in nur eine Richtung durch die Skulpturenhalle an Michelangelos im Treppenhaus vorbei zum prominentesten Dresdner Meisterwerk: Raffaels "Sixtinischer Madonna". Sie "empfängt" in Gesellschaft von Correggio und Zeitgenossen.

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