Chanel erfindet sich neu: Wenn Madonna aus den 80er-Jahren grüßt
Mode-Highlight. Kein opulentes Setting, keine gigantischen Dekorationen: Anstatt wie der verstorbene Chanel-Mastermind Karl Lagerfeld auf die große Inszenierung zu setzen, zeigte die neue Chefdesignerin Virginie Viard die Fall/Winter-Kollektion 2020 in einer puristischen Umgebung im Grand Palais in Paris.
Kollektion mit Potenzial
Hingucker waren vor allem schwarze Kleider mit Puffärmeln in Kombination mit schwarzen Strumpfhosen und Kruzifixen als Accessoires – Popstar Madonna grüßt aus den 80er-Jahren.
Bauchfrei im Tweed-Kostüm
Nackte Haut wurde mit gekürzten Oberteilen und knappen Bustiers gezeigt, dazu gab es enge Röcke mit hohem Beinschlitz. Außerdem am Laufsteg: weiße Rüschenblusen im Barock-Stil, lange Mäntel und altbewährte Schwarz-Weiß-Kombinationen. Geschmückt wurden die Entwürfe mit protzigen Edelstein- und Perlenketten. Auch Gürtel aus Steinen und Armbänder zierten die Outfits.
Als Inspirationsquelle diente außerdem das Rennpferd von Coco Chanel. Zu sehen waren daher extra weite Cowboy-Hosen, Reitkappen und Stulpenstiefel in Braun und Schwarz.
Getragen wurden die edlen Stücke neben den Topmodels Anna Ewers und Gigi Hadid auch von Kaia Gerber, die nach Lily-Rose Depp als Model-Muse von Chanel agiert.
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Viel Applaus nach Kritik
Viard, die schon jahrelang Atelier-Chefin unter Lagerfeld war, präsentierte eine frische und jugendliche Kollektion, die frech aber tragbar ist. Einige Teile haben durchaus It-Piece-Potenzial.
Neben vielen Partykleidern für die junge Generation gab es aber auch weiterhin ikonische Tweed-Zweiteiler für Kunden, die sich nicht unbedingt mit bauchfreien Oberteilen im Miniformat und in Hotpants in Schale werfen wollen.
Nach den eher kritisch beurteilten Erstkollektionen von Virginie Viard gibt es nun viele positive Kommentare – Chanel scheint in einem neuen Zeitalter angekommen zu sein.
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