Anti-Aging-Dickicht: Was gibt es Neues im Jungbrunnen?

Cremen, Massagen, Spritzen und Operationen – Möglichkeiten, nebst gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung ein jugendliches Erscheinungsbild zu bewahren, gibt es viele.
So viele, dass der Überblick über das Thema Anti-Aging schnell verloren geht. Gefühlt täglich kommen neue Tiegel auf den Markt und werden weiterentwickelte Behandlungen präsentiert. Ein Überblick über die spannendsten Trends.
Pflege
Im Kosmetikbereich sind Stammzellen derzeit in aller Munde. Der deutsche Mediziner Augustinus Bader hat mit seinem Wissen aus 30 Jahren Stammzellenforschung und der Behandlung von Verbrennungsopfern eine eigene Kosmetiklinie lanciert, die seinen patentierten „Trigger Factor Complex“ enthält. Die Formel soll jene Transportmechanismen anregen, welche für die Regeneration und den Wiederaufbau der Haut zuständig sind. Kurz: Sämtliche Inhaltsstoffe sollen noch besser wirken können. Stars wie Dakota Johnson und Victoria Beckham schwören mittlerweile auf Baders Produkte.
Auch in Österreich tut sich einiges: Die Firma Tomorrowlabs hat ebenfalls eine Kosmetiklinie entwickelt, die auf die Wiederherstellung der Selbstheilungsfunktionen der Haut abzielt. Inspiriert wurde das Konzept durch die 2019 mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Forschung zur Sauerstoffregulierung der Zelle.
Retinol gilt zwar nach wie vor als Goldstandard unter den Inhaltsstoffen, an Alternativen für Naturkosmetik-Fans mangelte es jedoch. Bis jetzt: Der Inhaltsstoff Bakuchiol wird in der Branche als eine potente Alternative zu Vitamin A gehandelt. Er wird aus den Samen oder Blättern der indischen Babchi-Pflanze gewonnen und soll effektiv gegen feine Linien und Hautunreinheiten wirken.
Fast schon als Geheimtipp wird derzeit noch Niacinamid gehandelt. Der Inhaltsstoff ist nicht nur ein starkes Antioxidans, sondern stimuliert auch die körpereigene Kollagenproduktion und beugt Hyperpigmentierung vor.
Behandlungen
Gesichtsmassagen zur Faltenprävention gewinnen immer mehr an Bedeutung. In Metropolen wie New York und Paris gibt es bereits Beautysalons, die sich auf professionelle Massagen spezialisiert haben. Doch auch das eigene Badezimmer lässt sich in ein Face Gym verwandeln. „Es reichen drei Minuten täglich aus, um einen sichtbaren Verjüngungseffekt zu erzielen“, sagt Natalie Herzlieb-Bren, Gründerin der Marke Clean Beauty Concept. Wie andere Firmen auch, bietet die Wienerin spezielle Steine für die DIY-Behandlung des Gesichts an. „Falten werden nicht nur durch den Verlust der Hautelastizität, sondern auch durch Muskelverspannungen verursacht. Diese muskulären Verspannungen regenerieren sich anfangs noch relativ schnell, graben sich aber im Laufe der Zeit in die Haut ein.“ Wer täglich mit einem Gua-Sha-Stein massiert, kann die Tiefenmuskulatur entspannen. Wie genau? Auf YouTube finden sich zahlreiche Anleitungen.
Teurer, jedoch auch sehr effektiv sind nicht-invasive Behandlungen mit dem Fraxel- oder dem Co2-Laser. Jedoch: Sofort sichtbare Straffung darf man sich hier nicht erwarten, sondern ein deutlich verfeinertes Hautbild.
Beauty-Eingriffe
„Hier bleibt Altbewährtes im Fokus“, erklärt Christoph Grill, Plastischer und Ästhetischer Chirurg im Kuzbari Zentrum in Wien. Sowohl Botox als auch Hyaluron-Unterspritzungen gehören weiterhin zu den effektivsten Methoden für all jene, denen gute Pflege und Kosmetikbehandlungen nicht ausreichen.
Das aktuell häufig beworbene Fadenlifting, mit dem erschlafftes Gewebe im Gesicht gestrafft wird, empfiehlt der Experte nur in wenigen Fällen: „Es klingt nach einer verlockenden Alternative zum echten Lifting, jedoch hält es oft nicht das, was es verspricht.“ Vor allem mit richtig platzierter Hyaluronsäure lassen sich hier laut Grill sehr gute Ergebnisse erzielen.
Ein Pauschalrezept für jugendliche Haut gibt es weiterhin nicht. „Das muss für jede Person individuell zusammengestellt werden. Die Kombination aus verschiedensten Methoden wird dabei immer beliebter“, verrät Christoph Grill. „Doch auch diese werden nicht verhindern können, dass man altert – und eben auch Falten bekommt.“ Letztere komplett zu eliminieren, sollte auch nicht das Ziel sein. Die Erhaltung eines tollen Hautbilds bis ins hohe Alter darf es sein.
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