Psychologen wissen, wer besser durch die Pandemie kommt

Psychologen wissen, wer besser durch die Pandemie kommt
Introvertierte Menschen erleben die Krise als weniger stressig. Schlägt gerade die Stunde der Stillen?

Was passiert, wenn stille Menschen sich wohlfühlen und logischerweise kein Bedürfnis haben, sich diesbezüglich Gehör zu verschaffen? Richtig! Nichts! Kein Tamtam, kein Trommelwirbel, keine Breaking News. Allzuleicht könnte man die gute Nachricht übersehen: Introvertierte kommen besser durch die Pandemie, diagnostizierte der Psychologe Hannes Zacher dieser Tage.

An all die Extrovertierten und Lauten: Nein, das ist kein Minderheitenprogramm, das nur eine kleine Gruppe betrifft – etwa die Hälfte der Menschheit gehört zu den eher Introvertierten. „In normalen Zeiten sind die Extrovertierten weniger gestresst und haben unter Nicht-Pandemie-Bedingungen höheres Wohlbefinden“, sagt Zacher.

Und auch die Harvard-Absolventin Susan Cain, die sieben Jahre für ihr Buch Still recherchiert hat, bestätigt: „Unsere ganze Welt ist für Extrovertierte designt.“

Zacher weiter: „Jetzt hat sich das, was wir sonst beobachten, aber umgedreht: Die Pandemie bietet für introvertierte Menschen optimale Bedingungen, so tragisch das klingt. Sie haben ein weniger starkes Bedürfnis nach sozialen Kontakten, nach langen Gesprächen, nach sozialer Aktivität: Unter Lockdown-Bedingungen müssen sie sich nicht groß verbiegen. Sie sind für sich, dürfen zu Hause ein Buch lesen und müssen sich nicht rechtfertigen, warum sie nicht auf eine Feier gehen wollen.“

Die Aussagen des Arbeitspsychologen von der Universität Leipzig fußen auf einer Untersuchung, die seit gut einem Jahr läuft:

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