Europäer wünschen sich mehr Recyclingbehälter in der Öffentlichkeit

Europäer wünschen sich mehr Recyclingbehälter in der Öffentlichkeit
Fehlende Infrastruktur sei ein großes Entsorgungshindernis, geht aus einer Studie der Initiative "Jede Dose zählt" hervor.

Bei einer Umfrage der europäischen Recyclinginitiative "Every Can Counts" ("Jede Dose zählt") haben sich 93 Prozent der Befragten mehr Recyclingbehälter auf öffentlichen Plätzen, Straßen, in Parks oder an Stränden gewünscht. 56 Prozent gaben an, dass das Fehlen solcher Behältnisse ein wesentlicher Grund dafür ist, dass sie ihre Verpackungen nicht entsprechend entsorgen. Durchgeführt wurde die Umfrage in 14 Ländern Europas einschließlich Österreich.

"Selten war das Interesse an Umweltschutz und Recycling so groß in der europäischen Bevölkerung wie in den vergangenen Monaten. Die Corona-Pandemie hat die Klimaschutz-Debatte ordentlich befeuert und so wundert es nicht, dass 86 Prozent der Studien-TeilnehmerInnen angaben, dass es wichtiger denn je sei, Wertstoffe zu recyceln", hieß es in einer Aussendung am Freitag.

Nur die Hälfte entsorgt korrekt

Das größte Hindernis sei jedoch eine fehlende Infrastruktur, insbesondere Recyclingbehälter seien nicht ausreichend vorhanden, wenn man das eigene Zuhause verlässt. 56 Prozent gaben an, dass das Fehlen solcher Behältnisse ein wesentlicher Grund dafür ist, dass sie ihre Verpackungen nicht entsprechend entsorgen. Während 83 Prozent ihre Verpackungen zuhause korrekt wegwerfen, sind es im Büro schon nur mehr 54 Prozent und unterwegs lediglich 49 Prozent.

Verpackungsmaterialien, die gut recycelbar sind, werden zudem bevorzugt gekauft. Immerhin achten bereits 60 Prozent der Befragten beim Kauf von Produkten darauf. 55 Prozent gaben an, Produkte aufgrund ihrer Verpackung nicht mehr zu kaufen, 57 Prozent achten auf entsprechende Kennzeichnungen.

Belohnungsprogramme

Von Unternehmen forderten die Befragten mehr Achtsamkeit, wenn es um die Wahl der Verpackung geht: 94 Prozent wünschten sich demnach Verpackungsmaterialien, die im Sinne der Kreislaufwirtschaft immer und immer wieder recycelt werden können. Für die richtige Entsorgung wären der Umfrage zufolge auch Belohnungsprogramme förderlich, ebenso bessere und sichtbarere Kennzeichnung von Verpackungen sowie einheitliche Regeln - zumindest auf Länderebene.

Bei der Studie wurden im August und September insgesamt 13.793 Personen ab 16 Jahren in 14 Ländern (Belgien, Serbien, Österreich, Ungarn, Griechenland, Rumänien, Polen, Tschechien, Irland, Niederlande, UK, Spanien, Italien, Frankreich) befragt, in denen "Every Can Counts" aktiv ist.

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