Die Wiener Donauinsel ist bereits seit Tagen Schauplatz einer großen Fahrrad-Demo, nicht nur an den Wochenenden. Länger sind nur die Schlangen der Wartenden vor den Fahrradgeschäften, die endlich ihre Modelle für 2020 verkaufen dürfen.
Das Angebot ist – wie in den vergangenen Jahren – vielfältig, um nicht zu sagen unübersichtlich. Alleine auf dem Sektor der batteriebetriebenen E-Bikes gibt es ein sehr breites Spektrum an Optionen.
Was die Händler nicht gerne laut sagen: Für die Mehrheit der Radfahrenden ist ein nicht allzu teures, nicht allzu spezielles Allround-Fahrrad perfekt. Wir haben fünf Händler gebeten, uns dazu Vorschläge zu machen.
Lesen Sie dazu Infos zu den Modellen samt jeweiliger Spezifikationen unten.
Wer rastet, der rostet
Doch nicht jedes Jahr muss es ein neues Modell sein, meist leistet der bisher genützte Drahtesel weiterhin wertvolle Dienste. Wichtig ist nur, dass er verkehrstauglich ist.
Wer sein Fahrrad jetzt aus der Winterpause holt und auf die Straße stellt, sollte darauf achten, dass für den Untersatz dasselbe gilt wie für seinen Fahrer: Wer rastet, der rostet. Wir haben aufgelistet, was alles vor der ersten Ausfahrt überprüft werden sollte (siehe rechts).
Das ist beim Kauf eines Fahrrads zu beachten
Christian Gratzer ist selbst passionierter Radfahrer: Der Sprecher des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat für den KURIER die wichtigsten Tipps für Um- bzw. Einsteiger zusammengefasst:
# Grundsätzlich ist zu sagen: Kaufen Sie Ihr Fahrrad bei einem Fachhändler, der sich auch ausreichend Zeit nimmt, um Sie zu beraten.
# Überlegen Sie schon vor dem Besuch eines Händlers, für welche Fahrten Sie das Fahrrad überwiegend einsetzen möchten.
# Wichtiger als die Farbe des neuen Fahrrads sind Fragen wie: Wie möchte ich auf dem Rad sitzen? Lieber gemütlich-aufrecht oder sportlich-aerodynamisch? Welche Art von Bremsen benötige ich (auf Mountainbiker wirken andere Kräfte als auf Einkaufsradler)? Benötige ich eine Federung, etwa für Ausfahrten in unwegsames Gelände oder für lädierte Bandscheiben? Welcher Rahmen soll es sein? Eine Grundsatzentscheidung: Der Rahmen ist das Grundgerüst des Fahrrads, Sitzposition und Laufraddimension sind durch ihn festgelegt.
# Wichtig ist auch eine funktionierende Lichtanlage. Wir empfehlen Dynamo- statt Batterielicht, weil dieses Licht dank der eigenen Muskelkraft immer verfügbar ist, und die modernen Dynamos beim Treten kaum Kraft kosten. Außerdem von Vorteil sind dynamobetriebene LED-Rücklichter mit einem eingebauten Standlicht, das nach dem Anhalten vor einer roten Ampel weiter leuchtet.
# Vor dem Kauf sollte man eine Probefahrt machen. Und nach den ersten 200, 300 Kilometern ein erstes Service.
Ausstattung: Top-Seller der ARGUS: Farbe, Bremsen, Schaltung, Licht, Gabel, Bereifung, 1x9- bis 1x12-Gang-Schaltung wird auf Kundenwunsch zusammengebaut
Ausstattung: Stadtrad neu interpretiert. Stabiler Alu-Rahmen mit lebenslanger Garantie, breite Reifen, hydraulische Scheibenbremsen, mit 9-Gang-Schaltung
Ausstattung: Für alle, die ein Faible für klassischen Look mit modernen Komponenten haben. Dieses Rad hat einen leichten Stahlrahmen mit 7-Gang-Schaltung
Alle Jahre wieder betonen Österreichs Fahrrad- und Sicherheitsexperten zu Beginn der Radsaison, dass ein Fahrrad nach einer längeren Fahrpause unbedingt auf seine wichtigsten Funktionen hin überprüft werden sollte. Hier ein Überblick jener Komponenten, die es zu kontrollieren gilt:
Bremsen: Ziehen die Bremsseile ausreichend? Das ist die eine Frage. Die andere, bei Rädern mit Bremsbacken an Vorder- und Hinterrad: Ist der Gummi in gutem Zustand?
Beleuchtung: Sie ist eine Art von Lebensversicherung für Radler nach Einbruch der Dunkelheit. Daher unbedingt kontrollieren: Brennt vorne und hinten Licht?
Kette: Ist sie ausreichend geölt? Ein Spray oder ein paar Tropfen aus der Kanne wirken gegen lästiges Quietschen und lassen die Kette ebenso wie die Kränze rostfrei am Leben.
Reflektoren: Sind alle laut Straßenverkehrsordnung vorgeschriebenen weißen und roten Reflektoren vorne und hinten montiert?
Sattel: Ist er in der richtigen Höhe? Das Bein muss beim Durchtreten des Pedals durchgestreckt sein.
Schrauben: Sind alle Schrauben fest angezogen?
Reifen: Ist ausreichend Luft in den Reifen? Das spart auch Kraft, denn ein geringerer Rollwiderstand erleichtert das Fahren.
Radservice: Wann war das Fahrrad zuletzt beim Service? Dazu ein Tipp der Experten: Einmal im Jahr sollte jedes Rad zur Kontrolle in ein Fachgeschäft. Dort können Materialschäden rechtzeitig erkannt werden, was die Lebensdauer verlängert und zudem hilft, teure Reparaturen zu vermeiden.
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