Foodblog der Woche: Küchenschabe
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Die Küchenschabe über die Küchenschabe:
Interesse für Kochen und Essen gibt es schon sehr lange, daher wird auch meine Bibliothek an Kochbüchern wird immer umfangreicher und misst aktuell schon mehr als 300 Bände. Bei jedem neuen Kochbuch nehme ich mir vor, dass es für längere Zeit das letzte sein wird – und immer wieder werde ich schwach ... Wobei ein Kochbuch dann als gut gilt, wenn zumindest ein Gericht daraus - wenn auch oft in einer eigenen Interpretation - den Weg in die familiäre Hitliste findet.
Ich bin Grafikerin, verheiratet, lebe mit Mann und roter Katze in einem kleinen Holzhaus mit Garten am Rand von Linz. Schon seit vielen Jahren zeichne ich die Rezepte des selbst Gekochten auf. Aus einer Lose-Blätter-Sammlung wurde ein Word-Dokument, daraus ein einfach gestaltetes Heft. Eigentlich wollte ich daraus irgendwann ein Buch für mich machen. Als Dokumentation der eigenen Rezepte schien aber dann doch ein Blog geeigneter. Ein Krankheit half. Nach einem Bandscheibenvorfall musste ich im Sommer 2011 mehrere Wochen zu Hause bleiben. Seither gibt es "diekuechenschabe.blogspot.com". Der Name entstand beim Herumalbern mit meinem Mann (der im Blog als "der Mitkoch" auftritt): Ich wollte ganz bewusst keinen "netten" Blognamen. Wir sprachen über den Film Ratatouille, und dass ein Tier, das normalerweise Ekel hervorruft, plötzlich sympathische Züge bekommt. Die Küchenschabe ist also hoffentlich ein bisschen wie Rémy, die kleine Ratte.
Auf eine "Lieblingsküche" möchte ich mich gar nicht festlegen. Ich koche mich durch alle Küchen (derzeit beispielsweise Sichuan und Peru, wir lieben Ceviche-Rezepte) - viel wichtiger sind mir gute Ausgangsprodukte. Ich bin immer auf der Suche nach neuen Lebensmitteln, und wir planen unsere Urlaube durchaus auch rund um eine kulinarisch interessante Gegend. Für Fleisch von artgerecht gehaltenen Tieren, Bio-Obst und Gemüse nehme ich schon einige Umwege und längere Wegzeiten in Kauf - gutes Essen kann nur mit guten Grundprodukten etwas werden. Ganz wichtig im Blog sind mir gute Fotos - nur dadurch steigt beim Leser die Lust aufs Nachkochen, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Wenn ich von Lesern die Rückmeldung bekomme, dass sie ein Rezept nachgekocht haben und es ihnen richtig gut geschmeckt hat – dann hat sich der Zeitaufwand, den ein Blog doch verursacht, wirklich gelohnt. Was mich am Bloggen am meisten freut ist, dass dadurch schon einige Freundschaften im „echten“ Leben entstanden sind, die auch bestehen bleiben werden, wenn es den Blog schon gar nicht mehr gibt ...
Zutaten:
4 Kalbswangerl
1 große, rote Zwiebel
2 mittelgroße Karotten
1/2 Stück Sellerie
2 EL Tomatenmark
500 ml Rotwein
Kalbsfonds oder Rindsuppe
Salz + Pfeffer
Butterschmalz
2 EL Butter
für das Kräutersträußchen: 1 Stück Porreehaut, etwa 10 cm lang
1 Zweigerl Thymian
1 Zweigerl Rosmarin
1 Lorbeerblatt
Polentaknöderln:
200 g grobe Polenta (Bramata)
125 ml Milch
125 ml Rindsuppe
1 Ei
1 Eidotter
90 g Butter
Salz
Zubereitung:
Das Backrohr auf 140 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Kalbswangerl salzen und pfeffern. Mit Küchengarn zusammenbinden. Karotten, Zwiebel und Sellerie putzen und in kleine Würferl schneiden. Thymian, Rosmarin und Lorbeerblatt in den Porree einwickeln und zusammenbinden. Butterschmalz in einem schweren, ofenfesten Bräter erhitzen. Die Kalbsbackerl rundherum scharf anbraten und wieder rausnehmen. Jetzt die Gemüsewürferl im Bratenrückstand anrösten. Tomatenmark zufügen, unterrühren und kurz mitbraten. Mit Rotwein aufgießen und die Kalbswangerl und das Kräutersträußchen hineinlegen. So viel Suppe dazugeben, dass die Wangerl nur mehr zu einem Drittel rausschauen. Zudecken und ins vorgeheizte Backrohr geben. Etwa zweieinhalb bis drei Stunden sanft schmoren. Die letzte halbe Stunde den Deckel abnehmen, damit die Flüssigkeit etwas einkocht. Die Wangerl rausnehmen und das Küchengarn entfernen. Die Sauce durch ein Sieb gießen und mit etwas kalter Butter montieren. Für die Knöderln Milch und Suppe aufkochen. Polenta einrieseln lassen und gut verrühren, damit sich keine Klümpchen bilden. Butter unterrühren. Etwas abkühlen lassen. Dann Ei und Eidotter in die noch warme Masse rühren. Mit etwas Salz abschmecken und ganz auskühlen lassen. Kleine Knöderln formen und für etwa zehn Minuten in heißem Salzwasser kochen lassen. Die Wangerl in Scheiben schneiden, mit den Knöderln, etwas Sauce und kurz gebratenen Cocktailtomaten servieren.
Zutaten:
350 ml Schlagobers
150 ml Kokosmilch
1/2 Tahiti-Vanilleschote
2 1/2 Blatt Gelatine
2 EL Zucker
6 Maracujas
1/2 Tahiti-Vanilleschote
2 - 3 EL Honig
Saft und Zesten einer kleinen, unbehandelten Zitrone
Zubereitung:
Vanilleschote aufschneiden und auskratzen. Schlagobers mit Kokosmilch und Zucker erhitzen. Vanillemark und die ausgekratzte Schote hineingeben. Vom Herd nehmen und etwa eine Stunde ziehen lassen. Gelatineblätter in kaltem Wasser einweichen. Schlagobers durch ein Sieb leeren und erneut erhitzen. Kurz vor dem Aufkochen vom Herd nehmen. Gelatineblätter ausdrücken und unterrühren. Zwei Drittel hoch in Gläschen füllen und einige Stunden kühl stellen. Maracujas aufschneiden und auskratzen. Mit Honig, Vanilleschote und Zitrone aufkochen. Fünf Minuten leise köcheln lassen, dann vom Herd nehmen und völlig abkühlen lassen. Kurz vor dem Servieren in die Pannacotta-Gläschen geben. Will man den schönen schrägen Effekt erzielen, den man auf dem Foto sieht, stellt man das Gläschen mit der noch flüssigen Pannacotta schräg in einen leeren Eierbecher und lässt die Creme so im Kühlschrank fest werden!
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