Über das Leben als Hüttenwirtin auf Österreichs höchstem Berg

Über das Leben als Hüttenwirtin auf Österreichs höchstem Berg
Hüttenwirtin Helga Pratl über ihren Job auf Österreichs höchstem Berg – und die besten Gourmet-Hütten.

Sechs kräftige Schlittenpferde und ein Fohlen grasen oberhalb der Terrasse, die Hütte ist umgeben von Edelweiß und gewitzte Murmeltiere sausen zwischen sonnigem Platzerl und Höhle hin und her – die Salmhütte befindet sich im Herzen der Hohen Tauern am südlichen Fuße des Großglockners. Helga Pratl bezeichnet ihren Traumarbeitsplatz auf 2.644 Höhenmetern als "Kraftplatz": Die 56-Jährige bewirtet eine der höchsten Hütten Österreichs, ein Männer-Metier.

Bereits vor Job-Antritt kannte die passionierte Bergsteigerin die Hütte von ihren Glockner-Besteigungen: "Das Besondere ist, dass die Hütte nur mit Helikopter versorgt werden kann. Einmal in der Woche gehe ich ins Tal, um 60 Kilogramm Frischware einzukaufen: Für den Aufstieg darf ich die Materialseilbahn einer Nachbar-Hütte verwenden, von dort gehe ich dann mit 20 Kilogramm auf einer Kraxen weiter zu meiner Hütte, dreimal muss man diesen Weg gehen."

Zwischen drei und vier Monate im Jahr verbringt die Wirtin Tag und Nacht auf der Hütte und versorgt die Gäste. Ihr Tag beginnt um 6 Uhr früh und endet um 23 Uhr: Wenn Weitwanderer (Anm: Wiener Höhenweg, Glocknerrunde) oder Bergsteiger schon um 4 Uhr aufbrechen wollen, dann tischt die resolute Steirerin aus dem Wechselgebiet das "vier-Minuten-Ei", das hier oben 6,5 Minuten braucht, eben früher auf.

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