Hilfspaket für die heimische Weinwirtschaft

Hilfspaket für die heimische Weinwirtschaft
Desinfektionsmittel, Tourismus und Förderungen sollen Absatzeinbußen reduzieren.

Desinfektionsmittel statt Gaumenfreude. Österreichs Weinwirtschaft beschreitet neue Wege, um die heurigen Absatzeinbußen zu reduzieren. Aus zehn Millionen Litern unverkäuflichem Wein könnte rund eine Million Liter hochprozentiger Alkohol werden. Neben dieser Wandlung sollen verschiedene Förderungen und Marketing-Kampagnen retten, was noch zu retten ist.

Haushaltseinkäufe sind heißer Tropfen

Durch die Corona-bedingte Schließung der heimischen Gastronomie ab Mitte März konnten bis Mitte Mai rund 23 Millionen Liter Wein nicht verkauft werden, berichtet der Geschäftsführer von Österreich Wein Marketing, Chris Yorke. Der Weinexport sei 2020 zwar gut angelaufen, doch Rückmeldungen von Winzern und Händlern ließen darauf schließen, dass es seit Ausbreitung der Epidemie in vielen Exportmärkten starke Einbrüche gegeben habe. Die Haushaltseinkäufe hätten zwar zugenommen, seien aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Hilfspaket für Winzer und Gastronomie

Der Österreichische Weinbauverband hat nun mithilfe der Corona-Krisenverordnungen der EU und der österreichischen Stützungsprogramme ein Hilfspaket ausgearbeitet, sagt Weinbaupräsident Johannes Schmuckenschlager. Bestehende Fördergegenstände sollen ausgeweitet, Fördersätze angehoben werden. In qualitätssteigernde Maßnahmen – wie Gärsteuerung, Kühlung, Konzentrierung von Most durch Umkehrosmose und Vakuumdestillation zur Herstellung von Trauben-Dicksaft – wird demnach investiert werden.

Tourismus-Kampagne

Zudem will die ÖWM eine Weintourismus-Kampagne starten und damit Gastronomen, Weinbaubetrieben und Ab-Hof-Verkäufern helfen.

International setzt man auf Online-Events, so soll etwa die Austrian Sommelier Competition New York von Juli bis August online über die Bühne gehen. Erste Veranstaltungen vor Ort sind für November in Russland und Kanada geplant.

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