Florian Holzers Restauranttest: Adlerhof

Florian Holzers Restauranttest: Adlerhof
Spektakuläre Neueröffnung: Aus dem alten Beisl wurde ein schmuckes Multifunktionslokal.

Den „Adlerhof“ kannte man eigentlich nur dann, wenn man gerne bei ein paar Bier Fußball-Matches in dunkel patinierten Beisln ansah. 2017 wurde das Lokal, das schon bessere Zeiten gesehen hatte, geräumt und stand drei Jahre lang leer, Zukunft ungewiss.
Um nun umso spektakulärer neu zu eröffnen: Andreas Knünz und Manuel Köpf, die Betreiber der beiden Szene-Lokale „Wirr“ und „Wirr am Brunnenmarkt“, scheuten weder Kosten noch Mühen, um aus dem alten Beisl ein schmuckes Multifunktionslokal zu machen. Mit geselligem Bar-Beisl-Bereich, mit elegantem Wintergarten, mit intimem Salon, mit großem Veranstaltungskeller und sogar mit einer Greißlerei-Vitrine in der mustergültig renovierten Schank, aus der man auch außerhalb regulärer Ladenöffnungszeiten Brot und die legendären Wachauerlaberln der Bäckerei Schmidl bekommen kann. Das, was aus der top-modernen Küche kommt, unterscheidet sich sowohl vom „Wirr“-Programm als auch stark von dem, was man früher im Adlerhof aß. Frühstück ist ein wichtiges Thema, abends gibt’s moderne, sehr Instagram-taugliche Szeneküche, etwa eine delikate Ceviche von der Goldbrasse mit Ingwer-Confit und süß-knusprigen Croûtons (10,– €), ein „Verhackertes von der Gans“, das eher eine lockere Rillette war, mit knusprigem Brot und Zwiebel-Marmelade (9,– €) oder frittierter Pulpo mit Fenchel und Safran-Aioli (17,– €). Und ein bisschen retro darf’s auch sein, etwa mit Wild-Terrine oder einer hübsch dekorierten Krabben-Remoulade (10,– €). Die Zeiten, da es im „Adlerhof“ still und dunkel war, sind jedenfalls vorbei.

Adlerhof
Wien 7, Burgg. 51/6,
Tel: 01/522 49 05,
Mo-So 6.30-2,
www.adlerhof.wien, www.facebook.com/adlerhofwien/

Bewertung:
   Essen: 41 von 50
   Service: 8 von 10
   Weinkarte: 10 von 15
   Ambiente: 25 von 25
Gesamt: 84 von 100

florian.holzer@kurier.at

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