Am Herd mit Blözinger

Drei Personen mit roten Nasen essen Gemüse in einer Küche.
Robert Blöchl war Lehrer, Roland Penzinger Koch, seit zehn Jahren machen sie als Duo ziemlich schräges Kabarett.

Ein Hinterhof am Gürtel, siebenter Bezirk. Eine beeindruckend volle Küche. „Wie leg’ ma los?“ Penzinger holt jede Menge bunter Zutaten aus seinem riesigen Kühlschrank und beginnt Chilis zu zerkleinern. Nebenbei gibt er seinem Sous-Chef Blöchl Anweisungen für die Hilfsarbeiten. Alles wirkt ziemlich professionell. „Sonst verlier’ ma zwa Hauben. Waaßt eh, jetzt wo der Winter da is’ ...“. Die beiden Oberösterreicher verbindet vieles. Während der eine im Klosterhof in Linz Koch gelernt hat, ist der andere gegenüber aufgewachsen. Sie besuchten dieselbe Schule und trafen dieselben Menschen. Aber nachdem der große sieben Jahre älter ist als der kleine, verpassten sie einander immer wieder. Bis sie schließlich vor zwölf Jahren bei den „CliniClowns“ zusammentrafen. Als Dr. Penicilini und Dr. Sommersprossi bemühen sie sich seither, kleine und große Patienten zum Lachen zu bringen. 2004 gründeten Blö(chl) und (Pen)Zinger „BlöZinger“.

Momentan touren sie mit ihrem Programm „Kopfwaschpulver“ durch Österreich, morgen und nächsten Sonntag gastieren sie im Kabarett Niedermair in Wien. Clown und Kabarettist – was die beiden Tätigkeiten gemeinsam haben? „Es geht darum, den Alltag zu unterbrechen. Das ist ein bisserl so wie lüften.“ Fordernder und anstrengender, da sind sich die beiden einig, ist die Arbeit im Spital. „Aber dort bekommst du das Doppelte wieder zurück.“ Flott wandern die Zutaten in die Töpfe – ich komme kaum nach mit dem Schreiben. Die Menge reicht bestimmt für zwölf Personen. Anrichten. Das Hühnchen – ja, Penzinger mag dieses Wort wirklich – perfekt gebraten, das Gemüse würzig saftig, der Reis flockig. Ein feines Essen ist auch eine gute Art, den Alltag zu unterbrechen.

ZUTATEN:

½ scharfe Chili
1 (sehr!) große Knoblauchzehe
1 daumengroßes Stück Ingwer
1 Limette
je 1 gelber und roter Paprika
1 halbe Stange Lauch
1 Zucchini
3 kleine Karotten
Olivenöl, Zucker, Salz
2 rote Zwiebeln
4-5 Champignons
4-5 EL gelbe Currypaste
400 ml Kokosmilch
Sojasauce
3 Jungzwiebeln
1 Avocado
frischer Koriander
pro Person
1 Hühnerbrust ohne Haut
Basmatireis
Gelbwurz

Reis mit Wasser zum Kochen bringen, mit Gelbwurz würzen, garziehen lassen. Knoblauch und Ingwer schälen, Chili längs halbieren und entkernen. Alle drei Zutaten fein hacken, mit dem Saft der Limette verrühren. Das Fleisch damit vermischen, ziehen lassen. Paprika, Lauch und Zucchini putzen, Karotten schälen, alles grob schneiden. Champignons blättrig schneiden. Rote Zwiebeln schälen und fein schneiden. 2 EL Öl in einem großen Topf erhitzen, Zwiebeln darin anschwitzen. Gemüse und Champignons dazugeben, gut durchrösten. Currypaste unterrühren, 2 TL Zucker, 1 TL Salz, Kokosmilch, 400 ml Wasser und einen Spritzer Sojasauce dazugeben, 10 Minuten köcheln lassen. Das marinierte Hühnchen scharf in Öl anbraten, wenden, garziehen lassen, dann in dünne Scheiben schneiden. Mit Gemüse und Reis anrichten, mit Jungzwiebelringen, Korianderblättchen, feingehackten Chilis und Avocadostücken garnieren. Dazu: Gurkenraita (Schafjoghurt mit geraffelter Gurke und Minze).

Euer Lieblingslokal?

Der Rüdigerhof, Wien 5.

Gibt es einen prägenden Geschmack aus Eurer Kindheit?

Blöchl: Mamas Wiener Schnitzel mit Erdäpfelsalat.

Penzinger: Kartoffelgulasch von meiner Mutter.

Euer größtes kulinarisches Missgeschick?

Blöchl: Spinatknödel wollte ich machen, Spinatsuppe wurde draus.

Penzinger: Ich hab einmal ganz viel Chili geschnitten, und dann bin ich aufs Klo gegangen, ohne vorher die Hände zu waschen ...

Was würdet Ihr nie essen?

Blöchl: Schnecken, Innereien.

Penzinger: Irgendwas, was jemand schon einmal gegessen hat.

Welche Speise vermag es, Euch zu trösten?

Blöchl: Mousse au Chocolat

Penzinger: lauwarmer Vanillepudding

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