Lungenfacharzt Valipour: Neue Welle "eine Belastung"

Die Fallzahlen werden in den kommenden Wochen weiter steigen, so der Mediziner in der "ZIB2".

Die Corona-Zahlen steigen wieder an - eine Entwicklung, die vorhersehbar war, so Lungenfacharzt Arschang Valipour am Montag in der "ZIB2". Man rechne mit weiter steigenden Fallzahlen in den kommenden Wochen. 

Schon die letzte Omikronwelle habe gezeigt, dass wir „sehr stark belastet“ sind - einerseits durch die hohe Anzahl an Patienten im Krankenhaus, andererseits aber auch durch Ausfälle und Urlaube von Mitarbeitern. In Summe sei die neue Welle im Sommer „eine Belastung“.

Omikron führe in Summe seltener zu Aufenthalten auf Intensivstationen und zu weniger schweren Verläufen. Das habe auch damit zu tun, dass ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung drei mal geimpft ist oder eine Infektion durchgemacht hat. Vor allem die Kombination biete einen guten Schutz vor schweren Verläufen. Zudem gebe es mittlerweile gute Therapien, um Patienten „den Schrecken einer Intensivstation“ ersparen zu können.

Vierter Stich

Über 65-Jährigen und jenen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben, empfehle er bereits jetzt einen vierten Stich. Wer selbst kein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf hat, drei Mal geimpft ist und nicht mit schützenswerten Personen in einem Haushalt lebt, könne mit der vierten Impfung auf den Herbst warten.

Dass man sich mehrmals mit Corona infiziert, sei durchaus möglich und wie bei einer Grippe nicht ungewöhnlich. Er gehe davon aus, dass „das Virus gekommen ist, um zu bleiben“. Die Quarantänebestimmungen abzuschaffen halte Valipour jedoch für „ein bisschen verfrüht“: Die Zahlen seien noch zu hoch, die Impfung schütze nur für eine begrenzte Zeit und man wisse auch noch „zu wenig über verschiedene Mutationen“, sodass „wir gelassener“ damit umgehen könnten.

Dass es im Herbst wieder zu einem Lockdown kommen könnte, glaubt er aus medizinischer Sicht nicht, es sei aber „eine politische Entscheidung“.

Kommentare