Um nachhaltige Immobilien zu erleben, muss man nicht um die Welt reisen

Um nachhaltige Immobilien zu erleben, muss man nicht um die Welt reisen
Es reicht auch ein Ausflug zum Leuchtturmprojekt des Entwicklers 6B47 im neunten Wiener Gemeindebezirk. Dort entsteht ein modernes urbanes Quartier – aber nicht durch Abriss und Neubau, sondern durch Erhalt des Bestehenden.

Nachhaltigkeit – zweifelsohne nicht nur der Begriff der Stunde, sondern eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das gilt auch für den Immobiliensektor. Ein entsprechender Trendbegriff, der zwar in der Immobilienbranche bereits vielfach diskutiert wird, aber in der öffentlichen Wahrnehmung noch neu ist, lautet Konversion.

Anstatt die zahlreichen in die Jahre gekommenen Bestandsimmobilien in den Städten abzureißen und gänzlich neue Gebäude zu errichten, bleibt die Gebäudestruktur weitgehend erhalten: Eine Immobilie wird auf das Stahlbetonskelett zurück- und anschließend neu ausgebaut.

Dabei wird die Nutzungsart an die vielfältigen Bedürfnisse moderner, urbaner Stadtquartiere angepasst: Es entstehen sogenannte Mixed-Use-Immobilien, die nicht nur Mehrwert für all diejenigen bieten, die dort leben und arbeiten – sondern auch für das gesamte Stadtviertel.

Wer das mit eigenen Augen begutachten will, sollte einen Blick auf das „Althan Quartier“ im neunten Wiener Gemeindebezirk werfen. Es wird im kommenden Jahr durch den Projektentwickler 6B47 Real Estate fertiggestellt, und das Herzstück, das „FRANCIS“, gilt bereits jetzt als die nachhaltigste Gewerbeimmobilie in ganz Wien: Der Siebziger-Jahre-Verwaltungskomplex über dem ehemaligen Franz-Josefs-Bahnhof wird in einen erfrischend neuen urbanen Mittelpunkt verwandelt.

Künftig stehen dort acht Etagen für großflächige Büros bereit, kombiniert mit Foodcourts, einem Fitness-Center und jeder Menge Einkaufsvielfalt. Mit rund 40.000 Quadratmeter Büronutzfläche erreicht das „FRANCIS“ als Konversionsprojekt eine neue Dimension.

Drei der insgesamt vier eigenständigen Gebäude des „Althan Quartiers“ sind miteinander verbunden durch die „Plaza“, welche auch als Ort der Entspannung und als Begegnungszone erdacht wurde. Den offenen Charakter des Areals unterstreicht auch das Architekturkonzept: Die bisherige wuchtige Freitreppe wird ersetzt durch einen einladenden Vorplatz, und die früher verspiegelte Fassade kommt künftig lichtdurchflutet daher.

Und all das entsteht äußerst nachhaltig!

Wie enorm die Einsparungspotenziale durch Konversion bei diesem Projekt tatsächlich sind, belegt eine Fallstudie der Werner Sobek AG in Kooperation mit 6B47. Die Untersuchung zeigt, dass der Konversionsansatz 18.625 Tonnen CO2-Äquivalente verhindert, die im Vergleich zu einem Abriss und Neubau freigesetzt worden wären. Etwas anschaulicher dargestellt: Eine Kleinstadt müsste ein Jahr lang ihre Versorgung auf Ökostrom umstellen, um solch einen ressourcensparenden Effekt zu generieren.

Der Entwickler 6B47 setzt dabei auch für sich neue Maßstäbe. „Die Tatsache, dass die nachhaltigste Immobilie Wiens nicht durch Neubau, sondern durch Umnutzung entsteht, hat uns in unserem eigenen Ansatz bestärkt“, sagt CEO Sebastian G. Nitsch. Und auch die ÖGNI, die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft ist an dem Projekt sehr interessiert, das weit über die Standards der eigenen Nachhaltigkeits-Zertifizierungssysteme hinausgeht.

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