Rückgrat der Wirtschaft stärken

Die Stimmung ist angespannt. Drei Viertel der Betriebe sind der Meinung, dass sich der Wirtschaftsstandort Österreich in die falsche Richtung entwickelt. Das ist das besorgniserregende Ergebnis einer aktuellen IMAS-Umfrage. 76 Prozent der niederösterreichischen Unternehmen empfinden vor allem die Bürokratiebelastung in ihrem beruflichen Alltag als „hoch“ oder „sehr hoch“.
Hinzu kommen Mangel an Fachkräften und Lehrlingen, hohe Steuern, Lohnnebenkosten und Abgaben, aber auch die Inflation, allgemeine Teuerungen, und dadurch auch eine schlechtere Auftragslage. All das macht den Betrieben zu schaffen und setzt nicht zuletzt den Arbeitsmarkt unter Druck.

Paul Eiselsberg, IMAS Wirtschaftsforschungsinstitut
Die Grundstimmung der Wirtschaftstreibenden in NÖ ist unterkühlt. Vor allem der Bürokratieaufwand belastet 75 Prozent der Betriebe.
Handlungsbedarf
„Die Entwicklung der wirtschaftlichen Lage sorgt für eine unterkühlte Grundstimmung“, skizziert DDr. Paul Eiselsberg, Senior Research Director bei IMAS, die jüngste Trendanalyse. „86 Prozent der Wirtschaftstreibenden sind der Ansicht, dass dich die Lage in den kommenden zwölf Monaten kaum verbessern oder gar noch verschlechtern wird.“ Immerhin, so der Meinungsforscher: „Rund 62 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer trauen dem WBNÖ die wirtschaftliche Kompetenz zu, hier positive Veränderungen zu bewirken“. Und genau das will der Wirtschaftsbund NÖ auch tun. Und zwar zügig, gezielt und nachhaltig.
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„Die Ergebnisse spiegeln genau das wider, was wir bei unseren Betriebsbesuchen immer wieder hören: Unsere Unternehmen fühlen sich zunehmend ausgebremst. Es braucht jetzt klare Maßnahmen, um die Rahmenbedingungen zu verbessern, Investitionen zu fördern und die Betriebe nachhaltig zu entlasten“, betont WKNÖ Präsident und WBNÖ Landesgruppenobmann Wolfgang Ecker.
Das sieht auch Harald Servus, Abgeordneter zum Nationalrat und WBNÖ Direktor so: „Die Erhebungsresultate sind ein klarer Handlungsauftrag. Weniger Bürokratie, gezielte steuerliche Entlastungen und ein entschlossenes Vorgehen gegen den Fachkräftemangel sind der Schlüssel, um Niederösterreich als starken Wirtschaftsstandort zu sichern.“ Denn beide sind sich einig: „Es sind die Unternehmerinnen und Unternehmer, die Leben in die Regionen und Gemeinden bringen“. Nicht zuletzt sichert eine starke Wirtschaft Frieden und sozialen Wohlstand.

Wolfgang Ecker, WKNÖ Präsident, WBNÖ Landesgruppenobmann
Es geht nun darum, dass alle an einem Strang ziehen, um die Stimmung wieder in die richtige Richtung zu bewegen.
Rückenwind
Der WBNÖ fordert daher, vor allem die massive Bürokratiebelastung deutlich zu reduzieren. Wolfgang Ecker: „Wir haben Studien, die uns zeigen, dass Unternehmen bis zu zehn Stunden in der Woche für Bürokratie aufwenden.“ Auch steuerliche Entlastungen seien ein zentraler Hebel, um Betriebe zu stärken. „Es braucht eine schrittweise Senkung der Lohnnebenkosten, um den Unternehmen mehr finanziellen Spielraum für Investitionen und Innovationen zu geben.“
Ein weiteres Problem bleibt der Fachkräftemangel. „Um dieser Herausforderung zu begegnen, braucht es eine Vereinfachung der Rot-Weiß-Rot-Karte, die den Zugang dringend benötigter Fachkräfte beschleunigt.“, sagt der WKNÖ Präsident. „Gleichzeitig ist der Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen essenziell, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. Ebenso muss man Anreize schaffen, um Vollzeitarbeit und das Arbeiten nach dem Regelpensionsalter attraktiver zu machen.“

Harald Servus, Abgeordneter zum Nationalrat, WBNÖ Direktor
Weniger Bürokratie, gezielte steuerliche Entlastungen und entschlossenes Vorgehen gegen den Fachkräftemangel sind dringend notwendig.
Wettbewerbsfähigkeit
All das sind erforderliche Rahmenbedingungen, betont Harald Servus, „damit Niederösterreichs Betriebe wettbewerbsfähig bleiben“. Denn, so der WBNÖ Direktor: „Die Unternehmen sind das Rückgrat unserer Wirtschaft und es ist unsere Aufgabe, ihnen den Rücken freizuhalten, damit sie weiterhin Innovationen vorantreiben und Arbeitsplätze sichern können“.