Im Dienst der Menschlichkeit

Im Dienst der Menschlichkeit
Mit ihrer Unterstützung des Dachverbands Hospiz Österreich leisten die Sparkassen seit 15 Jahren einen wertvollen Beitrag zu würdevoller Sterbebegleitung.

Gerade, wenn es um den letzten Lebensabschnitt geht, sind sie unabdingbar: Menschlichkeit und Wärme. Das ist einer der Grundsätze der österreichischen Hospiz- und Palliativeinrichtungen. Aktuell sind in Österreich rund 3.850 ehrenamtlichen Hospizbegleitende in 173 Hospizteams für Erwachsene und zwölf für Kinder in allen österreichischen Bundesländern für eine menschenwürdige Sterbebegleitung im Einsatz.

Langjährige Kooperation

Seit 2007 engagieren sich Sparkassen, Erste Bank und ERSTE Stiftung in einem Kooperationsprojekt mit dem Dachverband Hospiz Österreich in der Förderung der ehrenamtlichen Hospizbegleitung. Die Kooperation ist sehr umfänglich und umfasst die Förderung der ehrenamtlichen Arbeit durch die bundesweite Finanzierung der Aus- und Weiterbildung sowie Supervision der Ehrenamtlichen, die Organisation gemeinsamer Veranstaltungen und Vernetzungstreffen und die Unterstützung der Produktion von Informationsdruckwerken, wie die Angehörigenbroschüren „begleiten bis zuletzt“ in mehreren Sprachen wie Deutsch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Rumänisch, Slowakisch und Ungarisch.

Die Kooperation macht so viel möglich: Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen können ausgebildet und in ihrer Arbeit unterstützt werden. Ihr unbezahlbares Geschenk ist das Da-Sein.

von Waltraud Klasnic, Präsidentin des Dachverbands Hospiz Österreich

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Die ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen der Sparkassen, Erste Bank und ERSTE Stiftung werden in ihrer Freizeit mit Unterstützung der Sparkassengruppe zu Hospizbegleiter:innen ausgebildet. Zudem ist die Hospizarbeit im Freiwilligenportal Erste Time Bank integriert und Mitarbeiter:innen, die sich in diesem Bereich engagieren wollen, finden hier alle notwendigen Informationen. Zudem werden die Hospizorganisationen in den Bundesländern gefördert und auch die internationale Arbeit des Dachverbands Hospiz im Rahmen der European Association of Palliative Care (EAPC) unterstützt. Waltraud Klasnic, langjährige Präsidentin des Dachverbands Hospiz Österreich verweist auf die Bedeutung dieser Unterstützung. „Die Kooperation macht so viel möglich: Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen können ausgebildet, weiter geschult und in ihrer Arbeit unterstützt werden. Ihr unbezahlbares Geschenk ist das Da-Sein, das Aushalten und ein Stück Alltag, das sie zu den Schwerkranken und Sterbenden sowie deren Familien und Nahestehenden bringen.“

Gesellschaftliche Verantwortung

Aufgrund der bisher fehlenden österreichweit einheitlichen Finanzierung der Hospiz- und Palliativversorgung sind Kooperationspartner, Sponsoren, private Geldgeber:innen und Spender:innen eine wesentliche Säule der gesamten Struktur. Das Ehrenamt selbst ist zwar unbezahlt, aber Weiterbildung, Koordination der Einsätze und Betreuung sowie Veranstaltungen brauchen Ressourcen. „Wir definieren uns als Sparkassengruppe darüber“, erläutert Franz Portisch, Generalsekretär des Österreichischen Sparkassenverbandes, „dass wir die gesellschaftliche Verantwortung, die wir haben, leben und zielgerichtet einsetzen. Ein Beispiel dafür ist der Dachverband Hospiz. Diese Unterstützung ist der ganzen Sparkassengruppe ein extrem wichtiges Anliegen. Keiner spricht gerne darüber und wir blenden nur zu leicht aus, dass durch die höhere Lebenserwartung der Pflegebedarf steigt und im letzten Stadium auch in der Hospiz- und Palliativversorgung.“ Portisch betont, dass die Gesellschaft von pflegenden Personen und Institutionen wie dem Dachverband Hospiz abhängig ist, um diesen Menschen ein würdiges Sterben ermöglichen zu können.

Wir definieren uns als Sparkassengruppe darüber, dass wir die gesellschaftliche Verantwortung, die wir haben, leben und zielgerichtet einsetzen. Ein Beispiel dafür ist der Dachverband Hospiz.

von Franz Portisch, Generalsekretär des Österreichischen Sparkassenverbandes

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International erfolgreich

Leena Pelttari, Geschäftsführerin von Hospiz Österreich, leitet von Beginn an die durch die Kooperation unterstützten Projekte. Sie erzählt, dass die Kooperation zwischen der Sparkassengruppe und der Hospizbewegung in der Steiermark unter der Federführung von Karl Harnoncourt, dem langjährigen Obmann des Hospizvereins Steiermark, begonnen und dann auf ganz Österreich ausgeweitet wurde. „Dieses Projekt trägt nicht nur in Österreich, sondern international Früchte. 2013 habe ich mit einer Kollegin aus Schottland ein Arbeitsforum gegründet, in dem das Hospiz-Ehrenamt im Fokus stand. Es wurden auch verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema gemacht. Denn unsere Ehrenamtlichen sind nicht nur für die psychosoziale Begleitung von Schwerkranken, sondern auch für deren An- und Zugehörige enorm wichtig – von Mensch zu Mensch.“ Ein wichtiges Thema, auf das auch der an jedem zweiten Samstag im Oktober stattfindende Welt-Hospiz-Tag aufmerksam machen soll – um zu zeigen, welche Bedeutung die Menschlichkeit vor allem am Abend des Lebens hat.

„Wir sind unserer Gesellschaft verpflichtet“

Gabriele Semmelrock-Werzer, Präsidentin des Österreichischen Sparkassenverbandes spricht über die Notwendigkeit sich auch als Unternehmen für das Gemeinwohl einzusetzen.

Bereits seit 15 Jahren sponsert die Sparkassengruppe den Dachverband Hospiz Österreich. Warum ist Ihnen dieses Thema so wichtig?

Gabriele Semmelrock-Werzer: Begonnen wurde mit dem Sponsoring von der Steiermärkischen Sparkasse. Dort hat man vor 15 Jahren Sponsoring-Schwerpunkte in den Bereichen Soziales, Sport und Kultur definiert und im Bereich Soziales fiel die Wahl auf den Dachverband Hospiz Österreich. Das Thema passt zum Gründungsgedanken der Sparkassen. Dieser definiert, dass wir Menschen durch ihr Leben begleiten, ihnen zu Wohlstand verhelfen und für Glücksmomente sorgen. Dieser Weg endet aber immer mit dem Tod.

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Gabriele Semmelrock-Werzer im Gespräch.

Warum ist es grundsätzlich wichtig, dass sich Unternehmen und die Zivilgesellschaft auch für unbequeme Themen wie etwa den Tod, die Umwelt oder Armut engagieren?

In Österreich haben wir im Vergleich zu vielen anderen Staaten einen sehr ausgeprägten Sozialstaat, aber auch dieser hat Grenzen und hier muss das zivilgesellschaftliche Engagement greifen. Dabei sollten wir uns immer wieder in Erinnerung rufen, dass eine Gemeinschaft nur dann gut funktioniert, wenn es einen Ausgleich zwischen den Schwächeren und Stärkeren gibt. Das gilt auch für uns als Sparkasse. Natürlich sind wir gewinnorientiert, aber gleichzeitig sind wir auch unserer Gesellschaft, die uns starkmacht, verpflichtet. Daher ist es auch unser Bestreben, hier wieder etwas zurückzugeben und das machen wir mit unterschiedlichsten Initiativen in den Bereichen Umwelt und Soziales.

Was bringt es Unternehmen, sich mit den verschiedensten Aktivitäten für das Gemeinwohl zu engagieren?

Wir als Bankengruppe mit einer über 200-jährigenGeschichte haben schon mit der Gründungsurkunde einen starken Wertekatalog mit auf den Weg bekommen, in dem der Gemeinwohlgedanke ein zentraler Faktor ist. Diese Werte machen uns stark und sind ein wesentlicher Teil unserer Geschichte und sie geben unserer Arbeit einen Sinn. Gerade heute rückt das sinnstiftende Element der Arbeit bei den jungen Menschen wieder in den Mittelpunkt. Diese wollen nicht einfach ihren Job machen, sondern sie wollen auch einen Beitrag für eine ein bisschen bessere Welt leisten. Und das Gute bei der Projektauswahl unserer Sparkassen ist, dass diese sich sehr regional engagieren. Damit wird auch für die Mitarbeiter:innen erlebbar, was sich mit ihrem Engagement und unserem Sponsoring erreichen lässt. Das reicht von Bibliotheken, über Konzertsäle, Infrastruktureinrichtungen und Mentoring-Projekten für Jugendliche bis hin zu Kulturvereinen.

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