Warum Anleihen jetzt eine attraktive Anlageklasse sind

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Stabile Erträge bei überschaubarem Risiko: Warum sich der Blick auf Staats- und Unternehmensanleihen jetzt besonders lohnt.

Nach Jahren niedriger Zinsen und schwacher Renditen rücken Anleihen wieder stärker in den Fokus vieler Anleger. Was konservativen Investoren lange fehlte, ist nun zurück: kalkulierbare Erträge bei vergleichsweise überschaubarem Risiko. Anleihefonds erleben ein Comeback. Warum das so ist, worauf Anleger achten sollten und welche Chancen sich jetzt bieten.

Renditen steigen

„Anleihen sind wieder eine echte Alternative zur Geldanlage, besonders für risikoaverse Investoren“, sagt Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity International. Viele Marktsegmente böten heute wieder solide Renditen – teils zwischen sechs und acht Prozent, etwa in Schwellenländern oder Hochzinsanleihen. Auch Anleihen guter Bonität seien zurück im Spiel. David Oliphant, Client Portfolio Manager bei Columbia Threadneedle Investments, ergänzt: „Ein Anleihefonds sichert das aktuelle Zinsniveau für längere Zeit. So lassen sich heutige Erträge auf Jahre hinaus festschreiben.“

Weltweit rechnen Experten mit weiteren Zinssenkungen. Wer jetzt einsteigt, kann vom aktuellen Niveau profitieren – durch laufende Erträge und mögliche Kursgewinne. Gleichzeitig ist der Einstiegspunkt entscheidend: Wer früh agiert, sichert sich gegenüber künftigen Entwicklungen einen klaren Vorteil.

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David Oliphant von Columbia Threadneedle

Risiken beachten

Trotz der neuen Attraktivität bleibt Vorsicht geboten. „Gerade in unsicheren Zeiten sollten Anleger die Qualität der Anleihen genau prüfen“, warnt Roemheld. Staaten mit hoher Verschuldung bergen andere Risiken als solide Unternehmen. Hinzu kommen geopolitische Unsicherheiten wie die US-Zollpolitik, die Inflation und Rezession begünstigen könnten. Auch die Auswirkungen von geldpolitischen Eingriffen sind schwer kalkulierbar. Oliphant sieht zudem die Gefahr einer „Stagflation“ – eine Kombination aus wirtschaftlicher Stagnation und Preissteigerungen: „Das wäre für alle Anlageklassen eine Herausforderung. Anleger müssen flexibel und wachsam bleiben.“

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Carsten Roemheld von Fidelity International 

Strategisch investieren

Privatanleger profitieren bei Anleihefonds von einer breiten Streuung, die sie selbst kaum umsetzen könnten. „Diversifikation nach Regionen, Laufzeiten und Bonität ist entscheidend“, betont Roemheld. Passives Mitlaufen genügt heute oft nicht mehr: „Ein aktiver Anlagestil ist unumgänglich, um auf Marktveränderungen reagieren zu können. Vor allem asiatische Schwellenländer bieten neue Chancen – unterstützt durch den schwachen US-Dollar, stabile Konjunkturdaten und sinkende Leitzinsen in der Region. „Renditen, die vor wenigen Jahren undenkbar waren, sind heute wieder möglich“, sagt Roemheld. Wer sein Depot absichern und zugleich erweitern möchte, findet in Anleihefonds interessante Möglichkeiten. Wichtig bleibt ein kühler Kopf – und die richtige Auswahl.

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