Vorsorge für den letzten Weg
Über das eigene Begräbnis spricht kaum jemand gern. Der Gedanke an den Tod ist immer noch ein Tabuthema. Das zeigt auch eine aktuelle Studie der Helvetia. So beschäftigen sich nur 32 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher mit dem Ende des Lebens. Und es gibt einen deutlichen Unterschied bei den Geschlechtern: Während sich nur 24 Prozent der Männer damit befassen, sind es bei Frauen 41 Prozent.
Doch das Schweigen über den Tod macht ihn nicht ungeschehen. Wer den Mut hat, darüber zu sprechen, schafft Klarheit und Frieden – für sich und andere. Begräbnisvorsorge bedeutet nicht, sich mit dem Ende zu beschäftigen, sondern Verantwortung für das Leben zu übernehmen. „Sich aktiv mit dem Ende des Lebens auseinanderzusetzen, schützt auch die Hinterbliebenen“, erklärt Werner Panhauser, Vorstand Vertrieb und Marketing bei Helvetia, auf.
Denn wer frühzeitig vorsorgt, entlastet seine Angehörigen in einer ohnehin schweren Zeit – emotional wie finanziell. Wenn der Versicherte stirbt, wird die vereinbarte Versicherungssumme an die Hinterbliebenen ausbezahlt.
So können Kosten für die Beisetzung, die Trauerfeier und den Grabstein gedeckt werden. Auf Wunsch wird auch direkt mit dem Bestattungsinstitut verrechnet. Eine Begräbnisvorsorge regelt also, wie die eigene Bestattung ablaufen soll und wie sie bezahlt wird.
So können die Hinterbliebenen sicher sein, im Sinne des Verstorbenen zu handeln, ohne sich um Kosten oder Entscheidungen kümmern zu müssen.
Vorsorgelücke droht
Fehlt eine adäquate Vorsorge, stehen die Angehörigen oft vor großen finanziellen Problemen. Besonders in Zeiten steigender Bestattungskosten gewinnt die Vorsorge an Bedeutung, denn ein würdevolles Begräbnis im Sinne des Verstorbenen schlägt bei einer Erdbestattung mit Trauerfeier und Grab durchschnittlich mit 5.000 Euro und mehr zu Buche.
Doch genau hier tut sich eine Vorsorgelücke auf. Nur 39 Prozent der Frauen legen Geld für den letzten Weg zurück, bei Männern sind es 51 Prozent, so die Helvetia-Studie. Auch bei Begräbniskostenversicherungen sind Männer aktiver – 28 Prozent haben eine abgeschlossen, bei Frauen sind es nur 17 Prozent.
Und noch etwas gibt es zu bedenken, so Panhauser: „Knapp die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher will aus eigenen Ersparnissen ihr Begräbnis zahlen – doch genau da liegt das Problem: Bei einem Todesfall sind die Konten gesperrt, die Bestattungskosten aber schnell fällig. Die Familie muss dann aus eigener Tasche zahlen.
Es ist erfreulich, dass bereits ein Drittel der Befragten eine solche Versicherungslösung hat. Gleichzeitig bedeutet es aber, dass bei zwei Dritteln der Österreicherinnen und Österreicher die Hinterbliebenen die Kosten tragen müssen.“
Begräbnisvorsorge sollte daher kein Tabuthema sein, sondern ein verantwortungsvoller Schritt, der Sicherheit und Frieden schenkt.
Herta Scheidinger
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